Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), kritisiert die Diskurshoheit städtischer Eliten und nimmt eine zunehmende Polarisierung in der deutschen Gesellschaft wahr. Er betont eine „Klassengesellschaft“ auf Kosten von Ostdeutschen und Migranten, die einen bedeutsamen Einfluss auf die öffentlichen Debatten und den Lebensstil der Bevölkerung nimmt.
Die Diskurshoheit städtischer Eliten
Dem „Tagesspiegel“ sagte Schneider: „In Deutschland bestimmen eher städtische Eliten die öffentlichen Debatten. Sie entscheiden, was in Fernsehen, Rundfunk, Online oder in den Zeitungen berichtet wird, und was nicht“. Er fügt hinzu, dass diese Eliten, die oft Akademiker und von ökologischer Orientierung sind, einen Lebensstil propagieren, der nicht immer die gesamte Bevölkerung repräsentiert. Carsten Schneider macht dabei auf einen bemerkenswerten Unterschied aufmerksam: „Der CO2-Fußabdruck der urbanen Eliten ist viel größer als der von Menschen etwa in Schneeberg im Erzgebirge“. Schneider weist darauf hin, dass diese Menschen durch politische Entscheidungen ihren Lebensstil bedroht sehen und sich zur Wehr setzen.
Barrieren beim beruflichen Aufstieg
Schneider stellte das Problem von Beziehungen und Akzentfreiheit beim beruflichen Aufstieg in Deutschland fest: „Vitamin B, also die richtigen Beziehungen, und die Fähigkeit, das Alphabet ohne Akzent aufzusagen, sind enorm wichtig“. Er beobachtete, dass Arbeitgeber bei der Einstellungen oft nach Ähnlichkeiten suchen und betonte: „Bei der Rekrutierung suchen Chefs neue Mitarbeiter zu oft nach Ähnlichkeit aus“. Schneider sieht hier ein Defizit, das von einem Mangel an ostdeutschen Aufsteigern und Migranten, die Karriere machen, zeugt: „Deutschland ist eine Klassengesellschaft, damit verschenkt sich das Land große Chancen.“
Ein Graben zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung
Der SPD-Politiker spricht von einem „tiefen Graben zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung“, was zu vermehrtem Frust bei den Bürgern führt. Als Beispiel nennt er die Einführung des Genderns bei dem ZDF-„Heute Journal“: „Die Menschen, zumal wenn sie älter als 60 Jahre sind, wollen alles, aber keine Sprecherziehung“. Schneider teilt mit, dass er nach der Einführung des Genderns im „Heute Journal“ wusste: „Jetzt bekommen wir ein Problem mit unserer Bevölkerung“.
Zum Schluss spricht Schneider über die Herausbildung einer „ostdeutschen Identität“, bedingt durch die mangelnde Anerkennung der Anpassungsleistungen nach der Wende und das stete Herausstellen von Unterschieden: „Die 35 Jahre nach Mauerfall waren für die Menschen teilweise prägender als die 40 Jahre DDR davor.“
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