In der Stadt gibt es 200 öffentliche Kinderspielplätze, rechnet der für den Unterhalt zuständige Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) vor – der neueste Spielplatz wurde nun im Schinkel an der Schützenstraße eröffnet.
Strenggenommen ist es eine „Wiedereröffnung“, doch Carsten Friderici vom Bürgerverein Schinkel ist wohl näher an der Wahrheit, wenn er von einer 30 Jahre lang lediglich als Brache wahrgenommenen Fläche spricht, die nun endlich „wachgeküsst“ wurde.
Mit einer Größe von 2.800 Quadratmetern lädt der neugestaltete Spielplatz sowohl zum Spielen und Toben als auch zum Verweilen und Entspannen ein.
Beteiligung von Kindern der Stüveschule bei der Spielplatzplanung
Um sicherzustellen, dass das Spielangebot auch in Zukunft den Wünschen der Kinder entspricht, hat das Kinder- und Jugendbüro der Stadt Osnabrück einen dreitägigen Workshop mit den Sechs- bis Zehnjährigen vom Hort Freunde der Stüveschule durchgeführt. Bei den Kindern stand eine Röhrenrutsche ganz oben auf der Wunschliste. Bei der Gruppe der Jugendlichen, die mit Mitarbeitenden des Heinz-Fitschen-Hauses ihre Prioritäten ausgelotet haben, war es ein Basketballkorb und Gelegenheiten, sich auf dem Platz aufzuhalten. Bürgermeisterin Eva-Maria Westermann bedankte sich, ganz besonders auch für den Jugendhilfeausschuss, für die tollen Impulse der Kinder aus der Stüveschule.
Stadtkämmerer Thomas Fillep: „Ein Spielplatz für alle Schinkelaner“
Die Osnabrücker Bürger wurden ebenfalls aufgerufen, ihre Vorstellungen und Anregungen für die Gestaltung abzugeben. Dabei wurde unter anderem ein rollstuhlgerechtes Trampolin, eine entsprechende Schaukel und Liegen für mehr Aufenthaltsqualität gewünscht. Mit diesen Vorgaben und einem festen Budget hat sich das Büro Planwerkstatt Weidmann aus Osnabrück der Planung angenommen.
„Herausgekommen ist ein Spielplatz für alle Schinkelaner“, lobt Finanzvorstand Thomas Fillep, der selbst nur wenige hundert Meter entfernt wohnt.
Als Hüter der städtischen Kasse betonte Fillep auch, dass 90 Prozent der Gesamtkosten von 350.000 Euro aus Fördermitteln für die Stadtteilentwicklung kamen und der Spielplatz auch deswegen „eine gute Investition“ gewesen sei. „Das rentiert sich für den ganzen Schinkel.“
Integration und Zugänglichkeit im Fokus
Der neu gestaltete Spielplatz ist barrierefrei und von allen Seiten über befestigte Wege zu erreichen. Die Spielbereiche sind mit unterschiedlichen Belägen ausgestattet, um eine integrative Nutzung zu fördern. Die Wiese lädt zum Picknicken ein, die Liegen zum Verweilen und für die Sportbegeisterten gibt es die Möglichkeit, ein paar Körbe zu werfen oder an der Tischtennisplatte zu spielen. Umgesetzt und ausgeführt hat die Planung der Osnabrücker Garten- und Landschaftsbaubetrieb Steinhake.
Orange Bänke als deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Zudem sind auf dem Platz zwei leuchtend orange Bänke der Aktion „Hier ist kein Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen“ der städtischen Gleichstellungsbeauftragten und des ZONTA Club Westfälischer Friede zu finden. Auf den Aktionsbänken bieten Telefonnummern Hilfe für Betroffene an und streuen diese Informationen breit und diskret in der Bevölkerung. Die Bänke wurden vom Präventionsverein Osnabrück gesponsert.