HASEPOST
 
HASEPOST

Osnabrücker Polizei gelingt internationaler Schlag gegen Geldautomatensprenger

16 Durchsuchungen in Deutschland und den Niederlanden / Foto: Polizei Osnabrück

Sprengungen von Geldautomaten beschäftigen seit geraumer Zeit Justiz- und Polizeibehörden in ganz Deutschland. Jetzt gelang deutsch-niederländischen Ermittlungskräften unter Koordination der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück und der Staatsanwaltschaft Osnabrück ein bundesweiter Coup.

Am Dienstag (28. Juni) durchsuchten in einer internationalen Polizei- und Justiz-Aktion rund 100 Beamtinnen und Beamte aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und den Niederlanden 16 Objekte, darunter Geschäfts- und Wohnadressen sowie Adressen von Mietwagenfirmen. Weitere zwölf zum Verfahren gehörende Objekte wurden bereits Tage zuvor durchsucht.

13 mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger festgenommen

13 mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger konnten im Zusammenhang mit den Ermittlungskomplexen insgesamt festgenommen werden. Unter anderem fanden die Ermittler bei den Durchsuchungen über 80 Mobiltelefone, mehrere PC und Tablets wie auch zahlreiche elektronische Datenträger. Alleine in einem durchsuchten Objekt in Recklinghausen befanden sich 35 Handys. Noch dazu konnten ein Jammer (Störsender) und gestohlene Kennzeichen sowie Kennzeichen-Duplikate in einem Objekt in den Niederlanden festgestellt werden. Auch mutmaßliche Täterbekleidung sowie diverse Unterlagen und Ordner konnten sichergestellt werden. Bei einer Durchsuchung in den Niederlanden (bei Helmond) zogen die Einsatzkräfte zudem einen Audi S 5 sowie ein Motorrad BMW GS im Wert von ca. 40.000 Euro im Rahmen der Vermögensabschöpfung ein. Die Auswertungen dauern an.

Niederländische Polizeikräfte drangen in eine Amsterdamer Wohnung ein. / Foto: Politie Amsterdam
Niederländische Polizeikräfte drangen in eine Amsterdamer Wohnung ein. / Foto: Politie Amsterdam

Nach jetzigem Stand stehen 17 Mitglieder einer niederländischen Tätergruppierung im dringenden Verdacht, in unterschiedlicher Zusammensetzung insgesamt 12 Geldautomatensprengungen in Deutschland verübt zu haben. Sechs in Rheinland-Pfalz, drei in Nordrhein- Westfalen, zwei in Niedersachsen und eine in Hessen. Es entstand ein Sach- und Beuteschaden von mehr als vier Millionen Euro.

Monatelange verdeckte Ermittlungen

Michael Maßmann, Präsident der Polizeidirektion Osnabrück, sagte zu der gelungenen Gemeinschaftsaktion: „Nach dem empfindlichen Schlag im Herbst letzten Jahres ist uns ein weiterer Coup im Kampf gegen Geldautomatensprengungen in Deutschland gelungen. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den europäischen und nationalen Partnern war am Ende der Schlüssel zum Erfolg, und ist auch zukünftig genau der richtige Ansatz, das Phänomen und die kriminellen Strukturen zu zerschlagen.“ Man müsse alles daran setzen, Kriminellen Anreize zu solchen Taten zu nehmen.

Den Identifizierungen und Festnahmen gingen monatelange verdeckte Ermittlungen voraus. Dabei wurde ein besonderer Fokus auf die Mietwagenfirmen gelegt, die die Tatfahrzeuge an die Sprenger vermieteten. Erst am gestrigen Dienstag (28. Juni) kündige Innenminister Boris Pistorius an, härter gegen Geldautomatensprenger durchzugreifen. Die Taten würden immer gefährlicher werden – für Anwohner, Passanten und Einsatzkräfte. Auch das waghalsige Fluchtverhalten mit Spitzengeschwindigkeiten von über 250 km/h über die Autobahnen vom Tatort seien gefährlich.

Ein mutmaßlicher Automatensprenger konnte von Niederländischen Polizeikräften festgenommen werden. / Foto: Politie Amsterdam
Ein mutmaßlicher Automatensprenger konnte von Niederländischen Polizeikräften festgenommen werden. / Foto: Politie Amsterdam

Grenzübergreifende Zusammenarbeit

An dem Großeinsatz und den Ermittlungen waren neben der Zentralen Kriminalinspektion und der Staatsanwaltschaft Osnabrück etwa die Staatsanwaltschaft Mainz, das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Hessische Landeskriminalamt sowie das Polizeipräsidium Mittelhessen, die Staatsanwaltschaft Amsterdam (Openbaar Ministerie) und die Polizei (Politie) Amsterdam in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und Europol beteiligt.


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
Polizei Pressestelle
Polizei Pressestelle
Für Pressemitteilungen der Polizei gilt: Diese werden bei Fahndungsaufrufen oder Täterbeschreibungen grundsätzlich nicht durch uns gekürzt. Wir halten ungefilterte Berichterstattung für wichtiger als politische Korrektheit.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion