Bis Sommer 2022 entstand innerhalb von nur 16 Monaten Bauzeit im Wissenschaftspark Osnabrück ein viergeschossiger Büroneubau mit Tiefgarage. Er bietet den Mietern HagerEnergy GmbH, Hochschule Osnabrück und Siemens Energy AG rund 8000 qm Mietfläche. / Foto: Köster GmbH
Mit der auf Stromspeicher- und Ladetechnologie spezialisierten HagerEnergy GmbH bekam der Wissenschaftspark Osnabrück vor kurzem einen prominenten Neuzugang. Das Unternehmen betreibt die Marke E3/DC, die aus der Osnabrücker Wilhelm Karmann GmbH ausgegründet wurde und seit mehr als einem Jahrzehnt intelligente Stromspeichersysteme sowie Energiemanagement und Ladetechnik für Gebäude und Elektrofahrzeuge anbietet.
Von den Lösungen profitieren Endverbraucher, die klimaneutral leben und sich dauerhaft gegen steigende Energiekosten absichern wollen. Mitte 2022 verlagerte die HagerEnergy GmbH ihren Hauptsitz in einen Büroneubau im Wissenschaftspark, der von der Osnabrücker Investorin LANI Immobilien GmbH und dem ebenfalls in Osnabrück ansässigen Bau-Komplettanbieter Köster realisiert wurde.
„Wir fühlen uns im Umfeld von Wissenschaft und Forschung genau am richtigen Ort, denn wir arbeiten an der Entwicklung von neuen Technologien für eine klimaneutrale Zukunft“, begründet Dr. Andreas Piepenbrink, CEO der HagerEnergy GmbH, die Wahl des neuen Hauptsitzes am Westerberg. „Darüber hinaus ist dieser Standort einfach attraktiv, modern und für Mitarbeiter wie Geschäftspartner sehr gut erreichbar.“ Eine technische Ausstattung auf höchstem Niveau, passende Vorrichtungen für E-Mobilität und eine bedarfsgerechte Photovoltaikanlage auf dem Dach – das waren einige der Anforderungen der HagerEnergy GmbH an ihren neuen Standort in der Ursula-Flick-Straße.
Immobilien können sich bis zu 80 Prozent selbst versorgen – Tendenz steigend
Mit ihrer Vision, Immobilien und Elektromobilität zu vernetzen und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern, wird die HagerEnergy GmbH den Wissenschaftspark als Ort von Innovation und zukunftsweisenden Technologien für ihre Unternehmensziele nutzen. „Unsere Schwerpunkte sind vollelektrisch versorgte Immobilien mit immer stärkerer Einbindung der Elektromobilität. Mit dem heutigen Stand der Hauskraftwerk-Technologie gelingt es unseren Kunden, ihren Energiebedarf über alle Sektoren hinweg weitestgehend mit Solarstrom vom eigenen Dach zu decken – über das Jahr werden Autarkiequoten von 80 Prozent und mehr erreicht“, so Dr. Piepenbrink weiter. Für den CEO des Osnabrücker Innovationsunternehmens liegt die Zukunft der Energieversorgung in der dezentralen Vernetzung von Immobilien und Fahrzeugen: „In den kommenden Jahren werden wir das sogenannte bidirektionale Laden marktreif entwickeln und diese Technologie in der Breite verfügbar machen. Wenn dann die eigene Energieerzeugung, das Hauskraftwerk mit seinem Energiemanagement und das Fahrzeug als großer mobiler Speicher Hand in Hand arbeiten, wird die Nutzung erneuerbarer Energie perfektioniert.“
Die Vision klingt konsequent. Aber ist eine zeitnahe Umsetzung angesichts heterogener städtebaulicher Strukturen, individueller Versorgungssysteme und der Tatsache, dass Klimaschutz in der breiten Bevölkerung ein vergleichsweise junges Thema ist, überhaupt denkbar? Dr. Piepenbrink: „Im Prinzip bietet jedes Wohn- und Gewerbegebäude Potenzial für die dezentrale Erzeugung und die intelligente Nutzung von erneuerbarer Energie. Die Voraussetzungen sind je nach Gebäudetyp natürlich verschieden, aber es gibt nach unserer Überzeugung in allen Bereichen des Wohnens und Arbeitens sinnvolle Ansätze, die man heute umsetzen kann. Je mehr Bürgerinnen und Bürger in ihrem direkten Umfeld aktiv werden und das ihnen Mögliche tun, desto besser gelingt die Energiewende insgesamt.“
Gebäude auf der „Höhe der Zeit“
Auf Grundlage eines ausgeprägten Verständnisses für die Anforderungen des Energieunternehmens entstanden in Abstimmung mit LANI Immobilien und dem Bau-Komplettanbieter Köster im Wissenschaftspark hochmoderne und multifunktionale Büroraume für die HagerEnergy GmbH. Sie sollen die Basis für die Entwicklung neuer Technologien angesichts einer klimaneutralen Zukunft bilden. „Das neue Gebäude weist technisch und architektonisch in die Zukunft und gibt dem weiteren Wachstum des Unternehmens im wahrsten Sinne des Wortes Raum“, sagt Dr. Piepenbrink. „E3/DC kann an diesem Standort alle Teams zusammenführen und viel effektiver an neuen Lösungen arbeiten. Die technische Ausstattung ist auf der Höhe der Zeit“. Sichtbar sei dies beispielsweise an den im Untergeschoss installierten Vorrichtungen für Elektro-Mobilität in Verbindung mit der bedarfsgerechten Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Bei der konkreten Umsetzung der komplexen Anforderungen an die Immobilie hätten sowohl der Investor und Vermietungspartner LANI Immobilien wie auch der Baupartner Köster eine wichtige Rolle gespielt, so Dr. Piepenbrink. „LANI hat uns von der ersten Idee über die Konzeption bis zur Umsetzung begleitet, beraten und unterstützt. Es gab von vornherein ein sehr gutes Verständnis für unsere Anforderungen. Im Gegenzug konnten wir von den Erfahrungen unserer Partner profitieren. Das galt auch für unseren Ansprechpartner bei Köster, der stets ein offenes Ohr hatte und die passenden Lösungen insbesondere für die sehr speziellen Wünsche unserer Entwicklungsabteilung fand.“
Fertigstellung in weniger als 16 Monaten
Die HagerEnergy GmbH hat das Gebäude im Juni 2022 bezogen, obwohl die Arbeiten erst im April 2021 angelaufen waren – eine Besonderheit. Denn während sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Neubauvorhaben in Osnabrück verzögert haben, entstand dieses komplette Gebäude mit Tiefgarage in weniger als 16 Monaten. Hintergrund ist eine besonders strukturierte Bauweise, mit der Köster seine Bauprojekte steuert. Nach der HagerEnergy bezieht aktuell auch die Hochschule Osnabrück den modernen Büroneubau mit rund 8.000 qm Mietfläche auf dem mehr als 4.200 qm großen Grundstück, um pünktlich zum Semesterbeginn im Oktober in die Nutzung zu gehen. Dritter Mieter in der Ursula-Flick-Straße 8 bis 10 wird die Siemens Energy AG.
Innovation und Forschung im Wissenschaftspark Osnabrück
Unmittelbar neben dem Hochschulcampus Westerberg entstehen seit mehreren Jahren auf rund neun Hektar Ansiedlungsflächen für innovative und technologieorientierte Unternehmen. Das Spektrum der zugezogenen Unternehmen reicht von Ingenieur- und Konstruktionsbüros bis hin zu IT-Anbietern. Die gute Verkehrsanbindung, die Nutzung der Hochschulinfrastruktur und die hochgradig ausgebaute Anbindung an modernste digitale Infrastrukturen sind nur einige der zahlreichen Vorteile des Wissenschaftsparks.