SOFIA, das StratosphärenObservatorium für Infrarot-Astronomie, ist ein Jumbojet B747, in den ein Teleskop mit einem 2,7 Meter-Spiegel eingebaut wurde. Dr. Andreas Hänel, Astronom am Planetarium im Osnabrücker Museum am Schölerberg, wird in der kommenden Woche von Kalifornien aus an Bord dieses Forschungsflugzeugs den Wissenschaftlern bei ihren Beobachtungen über die Schultern schauen können.

AFP

Warum ein Fernrohr auf einem Flugzeug?

Beobachtungen der Wärme- oder Infrarotstrahlung von den Objekten im Weltraum ist schwierig, da vor allem der Wasserdampf in der Erdatmosphäre diese Strahlung nicht durchlässt. Die Teleskope müssen daher auf hohen Bergen gebaut oder mit Satelliten ins Weltall gestartet werden. Kostengünstiger als Satelliten ist ein Teleskop auf einem Flugzeug. Dafür wurde von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA ein Jumbojet umgebaut und darin ein Fernrohr installiert, das unter der Leitung des Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt DLR gebaut wurde.

Mit verschiedenen austauschbaren Zusatzinstrumenten wird das Licht von kosmischen Gas- und Staubwolken untersucht, in denen junge Sterne entstehen und die nur im infraroten Licht erkennbar sind. Dafür fliegt das Observatorium in bis zu 14 Kilometern Höhe in die Stratosphäre. Stationiert ist es die meiste Zeit in Palmdale in Kalifornien, von wo aus die Forschungsflüge gemacht werden.

Forschung an die Schulen und die Öffentlichkeit

Im Rahmen des Öffentlichkeitsprogramms dürfen zweimal im Jahr je vier Lehrer und Lehrerinnen im SOFIA German Ambassador Program (SGAP) mitfliegen, um dadurch an der Forschung unmittelbar teilhaben zu können. Damit soll die Faszination und Begeisterung der Wissenschaftler direkt an die Schüler vermittelt und damit der Nachwuchs für natur- und ingenieurwissenschaftliche Themen interessiert werden. Da Schulklassen auch das Osnabrücker Planetarium besuchen, hatte sich Hänel auch für das Auswahlverfahren beworben und wurde angenommen. Gemeinsam mit drei Lehrern wurde er zunächst im Deutschen SOFIA Institut in Stuttgart auf den Flug vorbereitet, bevor es am Samstag Richtung Los Angeles geht. Nach ausführlichen Sicherheitseinweisungen am Montag sind die beiden Forschungsflüge sind nun für Dienstag- und Mittwochnacht (23. und 24.5.) angesetzt, diesmal mit dem Zusatzgerät EXES, einem Echelle-Spektrographen, der das Licht im Infraroten entsprechend der Wellenlänge zerlegt. Während der Flüge sollen auch 360°-Bilder und -Videosequenzen aufgenommen werden, um sie später im Planetarium einsetzen zu können. Hänel plant, zeitnah in einem Blog (infrarotastro.blogspot.de) über seine Erfahrungen zu berichten.

Nach seiner Rückkehr wird Dr. Hänel im Planetarium und einem Vortrag über seine Erfahrungen berichten.

Über SOFIA:

Das Stratosphären Observatorium Für Infrarot Astronomie, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR; Fond: 50OK0901) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Der wissenschaftliche Betrieb wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart koordiniert, auf amerikanischer Seite von der Universities Space Research Association (USRA). Die Entwicklung der deutschen Instrumente ist finanziert mit Mitteln der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

 

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Foto: NASA