Obwohl das Frauenhaus für viele die einzige Möglichkeit ist Schutz zu finden, musste das Osnabrücker Frauenhaus alleine im letzten Jahr 221 Frauen und 261 Kinder abweisen, da nicht genügend Räumlichkeiten zur Verfügung standen.

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In der Ratssitzung vom 6. März wurde deswegen einstimmig einem Antrag zur Stärkung von Frauenhäusern zugestimmt. Eingereicht wurde der Antrag von der Osnabrücker Linkspartei.

„Diese Situation ist nicht länger tragbar. Von Gewalt bedrohte Frauen müssen sofort Hilfe erhalten. Die Kommune hat dafür zu sorgen, dass ausreichend Plätze bereitgestellt werden“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Linken, Giesela Brandes-Steggewentz.

Und nach dem Frauenhaus? Kein Wohnraum zu finden

Das Problem der fehlenden Räumlichkeiten wird noch dadurch verschärft, dass für bereits im Frauenhaus lebende Frauen kein bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht und sie deswegen nicht ausziehen können. Die CDU sieht es deswegen als wichtigsten Auftrag der Verwaltung, 3.000 neue Wohnungen zu schaffen. Dr. Thomas Thiele von der FDP ergänzte, dass geprüft werden müsse, inwiefern „ein gemeinsames Handeln mit dem Landkreis in der Sache erfolgen kann und inwieweit sich das Land Niedersachsen stärker an der Finanzierung beteiligen kann“. Denn bezahlbarer Wohnraum in Osnabrück ist knapp. Viele Frauen wollen aber nicht aus der Stadt raus, da sie fürchten auf dem Land nicht mehr anonym genug zu sein. Dabei handelt es sich aber gerade hierbei um ein Missverständnis. Wulf-Siegmar Mierke von der UWG wies darauf hin, dass der Platzmangel schlussendlich nur dadurch behoben werden könne, indem man sich mit dem gesellschaftlichen Problem an sich befasse.

Dass Frauen und Kinder abgewiesen werden, kommt nicht nur in Osnabrück vor. In ganz Niedersachsen konnten im vergangenen Jahr 2.600 Frauen nicht untergebracht werden.