Ökonomen des Centrums für europäische Politik (CEP) plädieren für EU-weite Warnhinweise auf Flaschen mit alkoholischem Inhalt und betonen die Gesundheits- und Wirtschaftsvorteile, trotz Gegenwind aus mehreren EU-Ländern.
Irisches Vorhaben und Gegenreaktionen
Das Positionspapier des CEP kommt vor dem Hintergrund der Pläne Irlands, ab 2026 Warnungen vor Leber- und Krebserkrankungen sowie vor Folgen des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft auf Alkoholflaschen zu drucken. Das Vorhaben traf auf Kritik von Wirtschaftsverbänden und Politikern aus EU-Staaten wie Italien und Frankreich. Dennoch hält das CEP es für „illusorisch“, Irland an der Umsetzung der Verordnung zu hindern und geht davon aus, dass entsprechende Klagen vor der WTO oder dem Europäischen Gerichtshof wenig Aussicht auf Erfolg haben.
Plädoyer für EU-weite Regelung
Um eine Zersplitterung zu verhindern, schlagen die Autoren des Papiers vor, die Regelung auf den gesamten EU-Binnenmarkt auszudehnen. Sie argumentieren, dass dies „die freie und informierte Wahl der Verbraucher fördern“ könne und betonen das Potenzial der Verordnung zur Minderung der gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Risiken von Alkohol. „Mit Blick auf die Risiken von Alkohol sollte der irische Vorstoß in ganz Europa umgesetzt werden“, sagte Andrea De Petris vom CEP-Standort Rom den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Wirtschaftliche Vorteile einer EU-weiten Regelung
Victor Warhem, ein Ökonom aus Paris, unterstreicht die wirtschaftlichen Vorteile einer solchen EU-weiten Regelung. Er argumentiert, dass ohne diese, kleinere Hersteller aus dem Markt gedrängt werden könnten. „Ein einheitliches Label ist nicht nur im Interesse der Gesundheit, sondern auch förderlich für den europäischen Binnenmarkt“, betonte er.