Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF vernachlässigen vielfältigen Sport in ihrer Berichterstattung, wobei der Fußball dominiert, so eine Analyse von Media Tenor. Sie berücksichtigen kaum Sportarten wie Handball, Tennis oder Schwimmen, obwohl diese einen großen Teil der sportbegeisterten Bevölkerung ansprechen.
Fußballdominanz in der Berichterstattung
Laut einer Auswertung der Sendungen von Juli 2023 bis Juli 2024 durch den Schweizer Analysedienst Media Tenor, über die der „Spiegel“ berichtete, erschienen in der „Tagesschau“ rund 1.400 Beiträge zum Thema Fußball. Beim ZDF-Pendant „Heute“ waren es sogar mehr als 4.000. Dies steht in starkem Kontrast zur Berichterstattung über andere Sportarten. Trotz der großen Anzahl an Mitgliedern in Sportverbänden wie dem Deutschen Turner-Bund, der fast 4,9 Millionen Mitglieder zählt, finden diese Sportarten kaum Beachtung in den Hauptnachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Sender.
Vernachlässigung anderer Sportarten
Von 2012 bis Juli 2024 dominierten neben Fußball Sportarten wie Tennis/Badminton, Radsport, Handball und Leichtathletik die Berichterstattung. Über Golf, Rugby oder Baseball wurde hingegen kaum berichtet und Cricket fand über ein Jahrzehnt lang so gut wie keine Erwähnung in den TV-Nachrichten. Überraschenderweise erhielt Fußball auch in Olympiajahren etwa drei Fünftel der TV-Zeit.
Frauen im Sport kaum präsent
Ein weiteres aufschlussreiches Ergebnis der Studie ist die geringe Präsenz von Frauen im Sport in der Berichterstattung. Berichte über Frauen im Sport hatten laut Studie im vergangenen Jahr Seltenheitswert. „Tagesschau“ und „Heute“ berichteten am häufigsten über Fußball der Frauen und Wintersportathletinnen. Damit wird die Vielfalt der sportlichen Aktivitäten von Frauen weitgehend ignoriert.
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