Foto: Räume für Deutsch-Unterricht, über dts Nachrichtenagentur
Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Das NRW-Schulministerium will die Nutzung von KI-gestützten Anwendungen wie „Chat-GPT“ im Unterricht zulassen. „Ein generelles Verbot zur Nutzung von KI-Anwendungen ist nicht geplant und würde der zunehmenden Relevanz solcher Anwendungen mit Blick auf den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen zuwider laufen“, teilte das Ministerium der „Rheinische Post“ (Freitag online) auf Anfrage mit.
Gleichwohl gebe es einen rechtlichen Rahmen zu berücksichtigen. „Das Ministerium für Schule und Bildung erarbeitet zurzeit eine Kurz-Info mit Handlungshinweisen für die Schulen, die zeitnah an die Schulen versendet werden wird“, kündigte das Ministerium an. Zu der Gefahr, dass Schüler mit solchen Anwendungen schummeln könnten – etwa, indem sie Hausarbeiten oder Referate damit erstellen – hieß es aus dem Ministerium, dass Hausaufgaben „über reine reproduktive Aufgaben hinausgehen und in einer Art und Weise mit dem Unterricht verbunden sein sollen, dass die gestellten Aufgaben nicht von Dritten oder KI-Anwendungen bearbeitet werden können“. Lehrer verfügten über ein hohes Maß an professioneller Erfahrung und könnten in der Regel erkennen, ob Schüler „Produkte, die sie zu Hause angefertigt haben und der Leistungsüberprüfung dienen sollen, eigenständig erledigt haben“, hieß es. Die Diskussionen um Leistungen und Möglichkeiten von KI-Anwendungen für den Unterricht würden vom Schul-Ministerium „konstruktiv-kritisch“ begleitet werden. „Wie bei anderen technischen Entwicklungen sind auch hier die Potenziale und vor allem die pädagogischen Perspektiven für Schule und Unterricht in den Blick zu nehmen, Risiken und Konsequenzen müssen aber gleichermaßen bedacht werden.“ Das Ministerium verwies auch auf das Ziel, die Medienkompetenz junger Menschen zu fördern. Medienkompetenz heiße in diesem Zusammenhang auch, dass die Schüler sich in einer zunehmend von Algorithmen geprägten digitalen Welt kompetent bewegen können.