Im Niels-Stensen-Bildungszentrum (NBZ) ist ein neues Trainingszentrum für Pflegekräfte eröffnet worden. Das sogenannte Niels-Lab „soll neue Lehr- und Lernoptionen für alle Bildungsgänge, die wir im Rahmen von Aus-, Fort- und Weiterbildung haben, ermöglichen“, sagt Einrichtungsleiter Martin Pope.
Auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern sind Lernsituationen in allen Pflegesettings, in der Anästhesie, im OP, in der Notaufnahme und in der Intensivpflege realitätsnah nachstellbar. Das Niels-Lab bietet damit Übungs-, Trainings- und Simulationsmöglichkeiten. Sogar ein komplettes Röntgenlabor ist Teil des Trainingszentrums. In diesem werden zum Beispiel Medizinische Technologen für Radiologie (MTR) ausgebildet. Die Röntgen-Puppe ist eine spezielle Anfertigung, die 1.500 verschiedene Röntgeneinstellungen ermöglicht. So werden die Bedingungen für diesen Ausbildungsberuf optimiert. Eine erste Prüfung hat bereits stattgefunden und die Tauglichkeit der Anlage auch aus pädagogischer Sicht bewiesen.
Insgesamt sechs neue Räume
In weiteren Räumen können zum Beispiel das Messen der Vitalfunktionen eines Patienten genauso durchgespielt werden wie ein komplexer Notfalleingriff mit vielen Beteiligten. „Die Lernenden können hier so üben, als wären sie am Patienten“, sagt Pope. So gibt es unter anderem Übungspuppen, die verschiedene Krankheiten sowie vielfältige Verhaltenssituationen von Patienten und Bewohnern von Altenheimen simulieren.
Es sind insgesamt sechs neue Räume entstanden, darunter Intensivstation, OP, OP-Einleitung, Schockraum, Akutpflege, ein Krankenzimmer und eines für die Altenpflege. Auch die Pädiatrie ist berücksichtigt.
Vernetzung mit allen Seminarräumen im Niels Stensen Bildungszentrum
Im Niels-Lab sind nicht nur Räume für alle Berufsausbildungen vorhanden, die das Niels Stensen Bildungszentrum anbietet, sondern ebenso für sämtliche Weiterbildungsformen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit wird die Etablierung von international anerkannten Fortbildungen sein, die sich schwerpunktmäßig für unterschiedliche Zielgruppen auf medizinisches Notfallmanagement fokussieren. So gibt es Notarztkurse, die bisher weit entfernt stattfanden. Notärzte können ergänzend zum Einsatz auf dem Rettungswagen im neuen Trainingszentrum am Simulator üben.
Das neue Trainingszentrum ist mit allen Seminarräumen im Niels Stensen Bildungszentrum vernetzt: Alle Trainingsräume können mit den digitalen Tafeln sämtlicher 21 Seminarräume verbunden werden. So ist das Trainingszentrum ein Bindeglied zwischen theoretischem und praktischem Lernen. „Es geht uns um das Trainieren von Handlungskompetenzen, die in der beruflichen Praxis benötigt werden“, sagt Pope: „Das Training erfolgt nach theoretischer Erarbeitung im Unterricht und verknüpft insofern Theorie- und Praxislernen. Möglich ist das Trainieren einfacher praktischer Tätigkeiten ebenso wie das Lernen komplizierter Handlungsketten sowie sehr komplexer, berufsgruppenübergreifender Fallsituationen.“
Sogenannte Skills-Labs wie das im NBZ sind von ihrer baulichen und materiellen Ausstattung möglichst nah am realen Handlungsfeld ausgerichtet. Im Unterschied zum Lernen in der Praxis dürfen im Labor im geschützten Rahmen Fehler gemacht und Lernsituationen wiederholt werden. „Gerade diese Aspekte sichern die Entwicklung von Handlungskompetenzen“, sagt Pope: „Zur pädagogischen Arbeit mit Kleingruppen im Skills-Lab gehört die Video- und Audioaufzeichnung. So können Pflegsituationen analysiert und Lerneffekte erzielt werden.“ Ein großer Schritt in die Zukunft der Gesundheitsfachberufe.