Der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und weitere Politiker und Klimawissenschaftler forderten in einem offenen Brief an das Sekretariat der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) eine Reform des Verfahrens zur Vergabe der Veranstaltungsorte von Klimakonferenzen. Nur Länder, die den Ausstieg aus fossilen Energien unterstützen und aktiv die Ziele des Pariser Abkommens verfolgen, sollten als Gastgeberländer berücksichtigt werden.
Neue Anforderungen an Gastgeberländer
Bisher wurden die Gastgeberländer der Klimakonferenzen im rotierenden System zwischen den fünf UN-Regionalgruppen Afrika, Asien-Pazifik, Lateinamerika-Karibik, Osteuropa sowie Westeuropa und andere Staaten bestimmt. Die Auswahl innerhalb der Gruppen erfolgte im Konsens, was zur Folge hatte, dass beispielsweise Russland im Rahmen der Regionalgruppe Osteuropa die Austragung der aktuellen COP29 in Aserbaidschan, einem Ölstaat, durchsetzen konnte.
Veränderungen in Ablauf und Teilnehmern der Klimakonferenzen
Im offenen Brief, an dem unter anderem der Club of Rome Botschafterin Sandrine Dixson-Declève und der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung Johan Rockström beteiligt waren, wurde darüber hinaus gefordert, dass die Klimakonferenzen in regelmäßigere, kleinere Arbeitstreffen aufgebrochen werden sollten. Dabei sollte anhand klarer Vergleichsmaßstäbe über Fortschritte und Lösungen diskutiert werden. Den “Global Stocktake”, das Review-Verfahren des Pariser Klimaabkommens, gilt es dabei durch “strenge Peer-Review-Verfahren, eine unabhängige wissenschaftliche Aufsicht und eine transparente Verfolgung von Zusagen und Maßnahmen” zu stärken.
Der Einfluss von Lobbyisten aus den Sektoren Kohle, Öl und Gas auf die Klimakonferenzen soll laut den Unterzeichnern des Briefs beschränkt werden. Bei der COP28 waren mehr Lobbyisten für fossile Brennstoffe präsent als offizielle Vertreter wissenschaftlicher Einrichtungen, indigener Gemeinschaften und gefährdeter Nationen. Dies reflektiere, so die Autoren, ein systembedingtes Ungleichgewicht in der Vertretung auf der COP.
Fokus auf Armut, Ungleichheit und planetare Instabilität
Die Zusammenhänge zwischen Armut, Ungleichheit und planetarer Instabilität sollten bei den Klimakonferenzen stärker in den Vordergrund gestellt werden. Die Autoren des Briefs warnen, dass ohne entschiedenes Handeln in diesen Bereichen die Stabilität des Planeten, die bereits jetzt gefährdet sei, nicht erhalten werden könne. Es gäbe zwar bereits 28 COPs, die den politischen Rahmen zur Reduktion der Treibhausgase geliefert haben, aber das aktuelle Format sei “nicht in der Lage, den Wandel in dem exponentiellen Tempo und Umfang herbeizuführen, der notwendig ist, um der Menschheit eine sichere Klima-Landung zu ermöglichen”. Daher müsse der Fokus nun von Verhandlungen hin zur Umsetzung verschoben werden, um die Energiewende und den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu gewährleisten.
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