Das Franziskus-Hospital Harderberg kann nun gemeinsam mit dem Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln der Niels-Stensen-Kliniken Menschen mit asbestbedingtem Krebs helfen.
Werner Forth aus Bissendorf erkrankte an Brustfell-Krebs. Der 73-Jährige hatte 46 Jahre als Sanitär- und Heizungsinstallateur gearbeitet und war mit Asbest in Berührung gekommen, weil Entwässerungs- oder Lüftungsrohre früher aus asbesthaltigem Eternit bestanden. Obwohl Asbest in Deutschland seit langem verboten ist, sind die Nachwirkungen noch zu spüren: Die Zeit zwischen dem Einatmen von Asbestfasern und dem Ausbruch einer Krebserkrankung liege nach Chefärztin Dr. Petra Hoffknecht bei etwa 20 Jahren. Eigentlich hätte der Gipfel der Erkrankungen laut Berechnungen vor etwa acht Jahren überschritten sein sollen. Aber es zeige sich, so Chefarzt Dr. Ludger Hillejan, dass dem nicht so ist.
Neue Immuntherapie weniger aggressiv
Die Erkrankung von Werner Forth war ein Fall für die Berufsgenossenschaft, die sich umfassend um den Patienten kümmerte und es ermöglichte, dass die Immuntherapie realisiert werden konnte. Diese kommt ohne die früheren teils sehr aggressiven Methoden der Tumorbehandlung aus.
Die Immuntherapie setzt auf eine medikamentöse Behandlung, die das Immunsystem stärkt. Der Körper kann dabei selbst Krebszellen erkennen und abbauen. Dazu kommt der Patient alle zwei Wochen zur Infusion ins Franziskus-Hospital. Mit Erfolg, wie sich nun zeigt: Die Verdickung des Brustfells konnte bei Forth reduziert werden. Aber auch hier gibt es keine Garantie: Nicht jeder Patient spreche gleichermaßen gut auf die Methode an, so Hoffknecht. Asbestbedingte Lungenerkrankungen, zu denen auch das Lungenkarzinom gehört, stellen einen Schwerpunkt des Lungenzentrums Osnabrück dar.