Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, äußert sich kritisch zum aktuellen Tempo des Mobilfunkausbaus in Deutschland. Bereiche wie digitale Arztsprechstunden auf dem Land und eine gleichmäßige Netzabdeckung sind Themen, die noch deutlichen Verbesserungsbedarf zeigen.
Unzufriedenheit mit der Mobilfunk-Abdeckung
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, zeigte sich in einem Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe unzufrieden mit dem gegenwärtigen Tempo des Mobilfunkausbaus in Deutschland. “Wir brauchen perspektivisch an jeder Milchkanne schnellen Mobilfunk”, äußerte er und verwies damit auf Nachholbedarf, auch in ländlichen Gebieten. Hervorzuheben sei hierbei die digitale Arztsprechstunde, die “auch auf dem Dorf funktionieren” müsse.
Variabler Ausbau des 5G-Netzes
Müller merkte an, dass der Ausbau des 5G-Netzes in den verschiedenen Bundesländern stark variieren würde, allerdings sei “bundesweit […] inzwischen bei gut 90 Prozent Versorgung durch mindestens einen Netzbetreiber” zu verzeichnen. Als Herausforderung erweist sich das Nutzungsverhalten, das “davongaloppiert”. Denn Videocalls, Chats oder Online-Spiele würden immer mehr frequentiert, woraus resultiert, dass “die zunächst schnellere und bessere Verfügbarkeit nicht mehr zu jeder Zeit für jeden Nutzer zur Verfügung steht”.
Pläne für die nächste Frequenzvergabe
Für die nächste Frequenzvergabe erwägt Müller, auf eine Auktion zu verzichten. Das vorrangige Ziel sei es, “die Versorgung vor allem für den ländlichen Raum und die Verkehrswege zu verbessern”. Bei der vorherigen Auktion von 5G-Mobilfunklizenzen in 2019 hatten die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 Drillisch insgesamt knapp 6,6 Milliarden Euro an den Staat gezahlt.
Problematik der Netzverfügbarkeit
In manchen Regionen könne lediglich ein Netzbetreiber in Anspruch genommen werden, so Müller. “Es ist eines unserer wichtigsten Regulierungsvorhaben, dass alle Netzbetreiber viel weitgehender verfügbar sein müssen.” Er fügte hinzu, dass es notwendig sei, die Züge so zu konstruieren, dass Mobilfunksignale besser in den Zug gelangen. Abschließend betonte er, dass man sich für das laufende Jahr vorgenommen habe, “eine sehr viel bessere Versorgung auf den Weg zu bringen”.
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