Christian Badia, der derzeit höchste deutsche Nato-General, warnt vor mangelnder Vorbereitung der Nato auf Angriffe von außen und ruft zu einer 30-prozentigen Erhöhung der Fähigkeiten auf. Die Aussagen wurden in einem Interview mit der „Welt“ getätigt, in dem er unter anderem auch auf die Lektionen aus dem Ukraine-Konflikt und die Notwendigkeit einer Stärkung von Versorgungsketten und Nachschub einging.
Warnungen vor dem NATO-Gipfeltreffen
Der derzeit höchste deutsche Nato-General, Christian Badia, sieht die Allianz unzureichend auf einen Angriff von außen vorbereitet. Dies äußerte er im Vorfeld des Gipfeltreffens in Washington Anfang Juli. „Grob lässt sich sagen: Wir brauchen ein Mehr von rund 30 Prozent an Fähigkeiten, um der aktuellen und künftigen Bedrohungslage gerecht zu werden“, sagte Badia der „Welt“, wobei er die Nato als das erfolgreichste Militärbündnis der modernen Geschichte bezeichnete. „Aber sie ist neuen Bedrohungen ausgesetzt, allen voran durch Russland.“
Lektionen aus dem Ukraine-Konflikt
Auf die Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg blickend, betonte General Badia, dass hieraus relevante Ableitungen getroffen wurden, insbesondere in Bezug auf Versorgungsketten und Nachschub. „Es hilft nichts, wenn ich ein tolles Kampfflugzeug habe, das nur für zwei Tage logistische Reichweite hat, ich es aber für 90 Tage oder gar zwei Jahre im Krieg brauche“, sagte er. „Die neuen Verteidigungspläne der Nato legen deshalb einen ganz starken Fokus auf Versorgung und Nachschub.“ Aber auch in den Bereichen Cyber- und Weltraumverteidigung seien Lehren gezogen worden, „sei es in Sachen Informationskrieg oder Cyber-Defence“.
Erhöhter Bedarf an militärischen Kapazitäten
Im Hinblick auf das Nato-Treffen in Washington prognostizierte Badia, dass Deutschland erkennen werde, dass die Bundeswehr mehr als drei Heeresdivisionen mit zehn Brigaden benötige. „Der Gipfel wird zeigen, dass es mehr braucht“, sagte er. Dabei bedeute „Mehr an Fähigkeiten“ nicht nur eine Erhöhung der technischen Rüstungsgüter, sondern auch eine Verbesserung der logistischen Versorgung und Unterstützung. „Ich muss auf alles blicken, was dahinter ist, von der Munition bis zum Kraftstoff, den Brückenlegefähigkeiten oder der medizinischen Versorgung.“ Laut Badia brauche es ein Gesamtkonstrukt, „die Verbände müssen in sich komplett homogen sein, um funktionieren zu können“. Er fügte hinzu: „Und das kostet enorm viel Geld, für alle 32 Staaten.“
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