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Namibischer Umweltverband fordert Stopp des Wasserstoff-Projekts im Nationalpark

Der NCE, Namibias Umwelt-Dachverband, fordert den sofortigen Stopp des von der Bundesregierung unterstützten Wasserstoffprojekts „Hyphen“ in Namibias Tsau-Khaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark. NCE-Chef Chris Brown bezeichnet das Sperrgebiet als den „völlig falschen Standort“ und warnt vor „schweren Schäden für die Artenvielfalt“.

Kritik an Standortwahl und Auswirkungen auf die Umwelt

Der Tsau-Khaeb-Nationalpark an der Südküste Namibias wurde 2004 von der Regierung zu einem Nationalpark der IUCN-Managementkategorie II erhöht. Dieser Schutzstatus soll die Erhaltung großräumiger ökologischer Prozesse und der natürlichen biologischen Vielfalt gewährleisten. Trotzdem darf auf 25 Prozent der Fläche auch anderen Zwecken nachgegangen werden, solange sie mit den Schutzzielen vereinbar sind. Ein von der deutschen Firma Enertrag beteiligtes Konsortium erhielt 2021 den Zuschlag, eine deutsche Wasserstoffproduktion in einem Teil des Parks zu errichten.

Chris Brown wirft nun dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor, Wasserstoff-Kooperationsvereinbarungen mit der einstigen deutschen Kolonie geschlossen zu haben. Laut Brown hätte das Projekt „nie im Sperrgebiet begonnen werden dürfen. Es muss gestoppt werden.“ Er äußerte die Befürchtung, dass das Projekt Schäden für die biologische Vielfalt, die Landschaft, das Ortsgefühl und den künftigen Tourismus bedeutet.

Diskussion über Energiepolitik und Umweltschutz

Brown kritisierte zudem die deutsche Energiepolitik als „Desaster“. „Aus Gefühlen heraus haben die Grünen Deutschlands AKWs abgeschaltet, ersetzen sie mit Kohle, Gas und Wasserstoff, was in Namibia zulasten der Artenvielfalt geht. Die Grünen sind besessen vom Klima und vergessen dabei die Umwelt. Das ist nicht rational“, sagte Brown.

Das Bundeswirtschaftsministerium wies die Kritik zurück. Der Standort sei „ausschließlich von der namibischen Regierung ausgewählt worden, weil er im internationalen Vergleich herausragende Wind- und Sonnenverhältnisse“ habe. Namibia wolle „diesen Vorteil nutzen, um das Land aus der Armut zu befreien“. Begrenzte wirtschaftliche Aktivitäten in dem Areal seien nach namibischem Recht zulässig.

Weltbankstandards und Umweltprüfungen

„Vor einer Genehmigung des Hyphen-Projekts muss eine sorgfältige Standortanalyse durchgeführt werden, damit insbesondere seltene Pflanzenarten nicht gefährdet werden“, teilte das Ministerium weiter mit. Umweltverträglichkeitsprüfungen erfolgen „nach den besonders anspruchsvollen Standards der Weltbank“.

Ein Sprecher des Projekts versicherte, dass Umweltstudien nach höchsten internationalen Standards garantieren würden, „dass die Anlagen nur dort gebaut werden, wo keine Gefahr für die Biodiversität besteht“. Das Unternehmen betreibe „keinen Energie-Kolonialismus“. Die namibische Regierung wolle „ihre besten Wind- und Solar-Flächen für grünen Wasserstoff nutzen, um das Land aus der Armut zu führen“.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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