Rund 46.000 Studierende sind derzeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) in Münster eingeschrieben, auch aus Osnabrück finden jährlich zahlreiche junge Menschen den Weg an eine der größten Hochschulen in Deutschland. Ab Oktober soll die Universität allerdings einen neuen Namen haben – doch warum ist das so?
Bereits am vergangenen Mittwoch (5. April) stimmte der Senat der Universität für die Umbenennung, mit 20 Ja-Stimmen bei nur einer Gegenstimmung. Eine solch deutliche Mehrheit hatte sich bereits bei einer Probeabstimmung im Januar angekündigt. Doch woher resultiert der Unmut gegen den Namen?
Historie und fehlender Bezug als Gründe
Grundlage der Entscheidung sind historische Untersuchungen einer Arbeitsgruppe um den Historiker Olaf Blaschke, der auch an der Universität Münster tätig ist. Diese ergaben, dass der namensgebende letzte deutsche Kaiser, Wilhelm II. (1859-1941) “überaus militaristisch und nationalistisch, antislawisch und geradezu obsessiv antisemitisch” gewesen. Daraufhin hatten Studierende den Prozess zur jetzt beschlossenen Umsetzung im Jahr 2018 angestoßen.
Ein weiteres Argument für die Namensänderung: Wilhelm II. hatte keinen nachweislichen Bezug zur Universität in Münster. Zwar sei er laut den Erkenntnissen zweimal in Münster gewesen, habe jedoch die Universität nie besucht.
Aus WWU wird Universität Münster
Ein neuer Name wurde derweil bereits gefunden: Ab Oktober studieren unter anderem junge Menschen aus Osnabrück nicht mehr an der Westfälischen Wilhelms-Universität, sondern schlicht an der Universität Münster.