Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland wird in den kommenden Jahren erheblich höhere Kosten verursachen, vor allem aufgrund der Einführung des Deutschlandtickets.
Neue Kostenrechnungen mit dem Deutschlandticket
Laut einer Untersuchung, die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und deren vorläufige Fassung vom “Spiegel” berichtet wurde, könnten die Gesamtkosten des ÖPNV im Jahr 2031 mit dem Deutschlandticket zwischen 20,7 und 31 Milliarden Euro liegen. Ohne das Deutschlandticket würden die Kosten im selben Jahr bei 16,6 bis 18,3 Milliarden Euro liegen. Diese Rechnung lässt erahnen, dass der ÖPNV mit Ticket bis 2031 bis zu 19,5 Milliarden Euro mehr kosten könnte als im Jahr 2022.
Auswirkungen der Coronahilfen
Ab dem Jahr 2025 könnte es insbesondere teurer werden, da die Unterstützung durch die Coronahilfen, die den ÖPNV bislang gestützt haben, auslaufen wird. Die Untersuchung weist darauf hin, dass eine finanzielle Herausforderung auch ohne das Deutschlandticket droht. Daher könnte es nötig sein, die Ticketpreise zu erhöhen, oder der Staat müsste zusätzliche Gelder bereitstellen.
Finanzierung des Deutschlandtickets
Bisher teilen sich Bund und Länder die Kosten für das Deutschlandticket mit je 1,5 Milliarden Euro jährlich bis 2025. Die Übernahme der Mehrkosten für das 49-Euro-Ticket ist jedoch nur bis Ende dieses Jahres gesichert. Eine Preiserhöhung für das Deutschlandticket scheint daher wahrscheinlich. Auch wenn sich das Verkehrsministerium zu den genauen Preisen nicht äußern wollte, räumte es ein, dass nach 2025 ein neues Gesetz erforderlich ist, um die “weitere Finanzierung” des 49-Euro-Tickets “dauerhaft zu sichern”.