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Nachhilfe als Nebenjob: So verdienen sich Schüler und Studierende ihr Taschengeld

Sommerzeit ist Nebenjobzeit: Schüler und Studierende nutzen die Ferien, um finanzielle Polster anzulegen.

Der Sommer steht in den Startlöchern und damit kündigen sich für Schülerinnen und Schüler die langen Sommerferien und für Studierende die ersten Semesterferien des Jahres an. Für viele ist die ausgiebige Auszeit von Schule und Studium die ideale Zeit, um sich etwas dazuzuverdienen. Gerade für Studierende sind die Semesterferien oft die einzige Gelegenheit, um mehr als nur wenige Stunden zu arbeiten und sich damit einen finanziellen Puffer zuzulegen.

Unter den vielfältigen Nebenjobs, die zur Verfügung stehen, gehört das Erteilen von Nachhilfe zu den beliebtesten Verdienstoptionen. Die Vermittlung von Wissen und Arbeitstechniken und die Unterstützung anderer Schüler und Studierender gilt als ebenso abwechslungsreiche wie wirtschaftlich attraktive Möglichkeit, um sich in der Freizeit etwas Geld dazuzuverdienen.

Der Bedarf ist groß. Aktuellen Erhebungen zufolge benötigen 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler in Deutschland regelmäßig Nachhilfe. Etwa zwei Drittel des Bedarfs werden durch kommerzielle Anbieter abgedeckt, während ein Drittel der Nachhilfebedürftigen von privaten Tutorinnen und Tutoren betreut werden.

Nach den in Deutschland geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen dürfen Schülerinnen und Schüler mit der Vollendung des 13. Lebensjahres damit beginnen, Nachhilfe zu geben und sich damit ihr Taschengeld aufzubessern. Je nach Umfang und Art der Nebentätigkeit sind unterschiedliche Voraussetzungen zu berücksichtigen.

Nachhilfe in den Sommer- oder Semesterferien: Die Kontroverse zwischen Arbeit und Freizeit

Sechseinhalb Wochen Sommerferien, drei Monate Semesterferien – die ausgiebige Phase der unterrichtsfreien Zeit in den Sommermonaten scheint ideal, um sich ausgiebig einem Nebenjob zu widmen und damit die eigene wirtschaftliche Situation zu verbessern.

Doch auch bei Schülerinnen und Schülern steigt die Tendenz zu einem Ferienjob, mit dem das Taschengeld aufgebessert werden soll. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, die 2023 veröffentlicht wurde, zeigt, dass in den Jahren vor der Corona Pandemie über 40 Prozent der Jugendlichen bis 17 Jahre einem Nebenjob auf Minijobbasis nachgingen. Nach der Pandemie ist die Tendenz weiter steigend.

Die Frage, ob Schul- und Semesterferien zum Arbeiten genutzt oder vor allem der Erholung dienen sollten, wird kontrovers diskutiert. Dabei geht es auch um die Frage, ob Kinder, die Defizite in der Schule aufweisen, die Ferien für ausgiebige Nachhilfestunden nutzen sollten, oder ob die Erholung und der Abstand zum Druckthema Schule den größeren Nutzen haben.

„Obwohl die Schulferien eine Zeit der Entspannung sind und Kinder genauso wie Erwachsene Erholungsurlaub brauchen, um den Kopf freizubekommen, sollten Schüler nicht ganz auf das Lernen verzichten“, empfiehlt Tiara Junanto, Country Managerin DACH der Plattform Nachhilfeunterricht.de. Das Portal vermittelt den Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden, die ihr Wissen in Form von Nachhilfe weitergeben möchten und jenen, die die Ferien nutzen möchten, um Wissenslücken zu füllen und ihre Leistungen zu verbessern. Die Plattform Nachhilfeunterricht.de wurde 2007 von Albert Clemente gegründet und bietet heute mehr als 350 Fächer und Tutorien in Form von Online- und Präsenzunterricht. Neben klassischen Fächern wie Mathematik und Sprachen werden auch Themenbereiche wie Sozialwissenschaften und Technik abgedeckt.

Aus ihrer langjährigen Erfahrung heraus weiß Junanto, dass die Kontroverse um den Sinn von Nachhilfe in den Ferien nicht nur Schwarz und Weiß zu bieten hat. „Eine eher kreative und spielerische Gestaltung von Privatunterricht eignet sich sehr gut für das Lernen in den Schulferien und kann dadurch auch Spaß machen“, erläutert die Expertin. „Auch das Lesen eines interessanten Buches kann zum Beispiel den Lernrhythmus aufrechterhalten. Letztendlich ist die Entscheidung, ob Schüler lernen sollen, individuell zu treffen. Manche Schüler profitieren von einer Pause, während anderen zusätzliche Wiederholung guttut.”

Dass vor allem die lange unterrichts- und vorlesungsfreie Zeit gern genutzt wird, um in einem entspannteren Rahmen an persönliche Wissensdefizite heranzugehen und vorhandene Hürden abzubauen. „Insbesondere in den Sommermonaten beobachten wir bei Nachhilfeunterricht.de eine erhöhte Nachfrage nach Nachhilfe in den Hauptfächern sowie in Fremdsprachen und Naturwissenschaften wie Physik und Chemie“, berichtet Tiara Junanto und fährt fort: „Dies zeigt, dass viele Eltern und Schüler die Ferienzeit nutzen, um Wissenslücken zu schließen oder sich auf das kommende Schuljahr vorzubereiten.”

Tutorien und Nachhilfe in persönlicher und individueller Betreuung und die Chance, Problemthemen noch einmal aus einer anderen Perspektive und mit einem neuen Ansatz vermittelt zu bekommen, kann Unsicherheiten abbauen und einen guten Start in die kommende Lernperiode ermöglichen.

Nachhilfe geben: So viel ist drin und das gilt steuerrechtlich

 Schüler und Studierende, die Nachhilfe geben möchten, können dies in Abhängigkeit von ihrem Alter und ihrer steuerrechtlichen Veranlagung nach unterschiedlicher Beschäftigungsart und in unterschiedlichem Umfang tun.

Wer nur gelegentlich Freunden, Bekannten, Klassenkameraden oder Studienkollegen Nachhilfe erteilt, tut dies im Rahmen der Nachbarschaftshilfe. Diese Tätigkeit darf nach Vereinbarung vergütet werden und muss aufgrund ihres gelegentlichen Charakters nicht beim Finanzamt angegeben werden.

Schülerinnen, Schüler und Studierende dagegen, die regelmäßig gegen eine Vergütung Nachhilfe erteilen, handeln im Rahmen einer selbstständigen unterrichtenden Tätigkeit. Diese muss zusammen mit den erzielten Einnahmen beim Finanzamt deklariert werden. Die Nachhilfe erfolgt auf Honorarbasis und die Einkünfte müssen mit einer Rechnung nachgewiesen werden.

In einer Einnahmen-Überschussrechnung werden die Einkünfte aus dem erteilten Nachhilfeunterricht mit Ausgaben verrechnet, die dieser Tätigkeit unmittelbar als Aufwand zuzurechnen sind. Dazu gehören Materialien wie Papier, Stifte, Lehrmaterialien, etc., aber auch potenzielle Fahrtkosten, die auf dem direkten Weg zum Ort des Nachhilfeunterrichtes anfallen. Übersteigen die so bereinigten Einnahmen den jährlich festgelegten Grundfreibetrag (im Jahr 2024 11.604 Euro) nicht, muss keine Einkommensteuer abgeführt werden.

Wer seinen Nebenjob in der Nachhilfe etwas geregelter organisieren möchte, kann sich auf Minijobbasis oder als Angestellter bei einer öffentlichen Einrichtung oder bei einem Nachhilfeinstitut unter Vertrag nehmen lassen. Als Minijobber ist ein Verdienst von bis zu 520 Euro im Monat möglich. Wer mit seinem Einkommen darüber hinaus geht, unterliegt als Angestellter der Steuer- und Sozialversicherungspflicht und führt diese über den Arbeitgeber an das Finanzamt ab.

Nachhilfe als Nebenjob: Das sind die Vorteile

Nachhilfe gehört zu den beliebtesten Nebenjobvarianten unter Schülern und Studierenden. Die Tätigkeit bringt gegenüber anderen klassischen Schüler- und Studentenjobs viele Vorteile mit sich:

Flexibilität:

Tutorinnen und Tutoren sind in ihren Arbeitszeiten sehr flexibel. Insbesondere in den Ferien können sie die Stunden, die sie mit Unterrichten verbringen möchten, individuell mit ihren Kundinnen und Kunden absprechen. Damit ist die Nachhilfe als Nebenjob flexibler und besser an die persönlichen Anforderungen anpassbar als beispielsweise die typische Tätigkeit in der Gastronomie.

Nachhilfeunterricht lässt sich als Nebenjob auch mit anderen Verpflichtungen in Einklang bringen wie das Verfassen von Hausarbeiten, Ferienkurse und dergleichen.

Verdienst:

Die Vergütung in der Nachhilfe ist durchaus attraktiv. Tutorinnen und Tutoren können sich damit etwas dazuverdienen und sich je nach Umfang der Tätigkeit ein finanzielles Polster zulegen. Die mögliche Vergütung richtet sich nach dem unterrichteten Fach, dem Niveau und der Bildungsstufe, auf der unterrichtet wird und den persönlichen Erfahrungen und Kenntnissen des Tutors oder der Tutorin.

Weiterentwicklung eigener Fähigkeiten:

Tutorinnen und Tutoren, die die lernfreie Zeit nutzen, um ihr Wissen weiterzugeben, können damit ihr eigenes Verständnis von der jeweiligen Thematiken vertiefen. Gleichzeitig werden ihre didaktischen, kommunikativen und sozialen Fähigkeiten geschult und kontinuierlich weiterentwickelt. Mit der Vermittlung von Wissen entsteht auch ein Perspektivwechsel und damit die Fähigkeit, den vermittelten Stoff noch einmal aus anderen Richtungen zu betrachten und ihn durch das Erklären noch tiefer zu erfassen.

Fazit: Nachhilfe gilt vielfach als Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler und Studierende, die Sommerferien und Semesterferien sinnvoll zu gestalten. Das gilt sowohl für die Tätigkeit als Tutorin oder Tutor als auch für Lernende, die in der lehrfreien Zeit selbst Nachhilfe in Anspruch nehmen möchten. Das eigene Wissen weitergeben, Anderen zum Erfolg verhelfen und damit die vorhandenen Kenntnisse noch einmal zu vertiefen, kann Nachhilfe zu einer ebenso interessanten wie sinnvollen Wiederholung für die lehrfreie Zeit machen. Wer Nachhilfe in Anspruch nimmt, kann von der 1:1 Betreuung in entspannter Atmosphäre profitieren und in der freien Zeit vorhandene Wissenslücken schließen und Fähigkeiten verbessern, um erfolgreich in das nächste Schuljahr oder das kommende Semester zu starten.


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Redaktion Hasepost
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