In der Nacht zum Mittwoch (2. August) zementierte die Ortsgruppe von Extinction Rebellion (XR) Löcher des Osnabrücker Golfclubs in Bissendorf, um auf den Earth-Overshoot-Day aufmerksam zu machen. Der Golfclub will nun eine Strafanzeige stellen.
Der Earth-Overshoot-Day fällt dieses Jahr auf den 2. August. Er symbolisiert, dass bereits jetzt alle Ressourcen verbraucht sind, die die Ökosysteme der Erde innerhalb eines Jahres herstellen können. Die Statistik zeigt, dass sich der Earth-Overshoot-Day jedes Jahr nach vorne verschiebt: In den 70er Jahren lag er noch zwischen November und Dezember, während der 90er Jahre rückte er immer näher in Richtung September und ist mittlerweile Anfang August angekommen. Der menschengemachte Klimawandel durch den rücksichtslosen Umgang mit begrenzten Ressourcen schreitet immer schneller voran.
Freude für Wenige zu Lasten Vieler?
Anlässlich des Earth-Overshoot-Days zementierten die Osnabrücker Klimaaktivistinnen und -aktivisten von Extinction Rebellion Löcher des Osnabrücker Golfclubs. Nach einer Pressemitteilung der Ortsgruppe wollten sie damit vor allem auf die Klimalast aufmerksam machen, die ungerecht in der Bevölkerung verteilt sei. Konkret wiesen die Aktivistinnen und Aktivisten in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Landkreis Osnabrück die Bürger noch Mitte Juni zum Sparen von Wasser aufrief – Unternehmen wie Golfplätze hingegen hätten keine neuen Sparauflagen erhalten. „Golf ist eine Sportart, die weniger als ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland ausübt, jedoch gleichzeitig viel Wasser benötigt“, sagte Robert Faust von XR.
Schadenshöhe noch unbekannt
Der Osnabrücker Golfclub will jetzt eine Strafanzeige stellen, da an zwei Grüns erhebliche Beschädigungen verursacht worden wären. Die Höhe des Schadens wäre aktuell noch nicht bekannt, da die Farbbestandteile des Schriftzugs noch geprüft werden müssten – insbesondere auf Boden- und Grundwasserbeeinträchtigung. Golf und Natur wären Schwerpunkt des Vereins: „Blumenwiesen, Obstbaumwiesen und naturbelassende Flächen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Flächen, da sie Lebensraum für viele Lebewesen wie Vögel, Bienen etc. darstellen“, schreibt der Golfclub.
Kein Trinkwasser, dafür Brunnenwasser
Besonders deutlich reagiert der Golfclub auf den Vorwurf, Trinkwasser für die Bewässerung zu verwenden. Seit Jahren würde er ausschließlich Regen- oder Brunnenwasser dafür nutzen – also zumindest teilweise das örtliche Grundwasser anzapfen, um für grüne Rasenflächen zu sorgen. Noch im letzten Jahr schlugen Stadt und Landkreis Osnabrück Alarm, weil der Grundwasserspiegel besorgniserregend niedrig war.