Moritz Hillebrandt ist seit mittlerweile acht Jahren mit dem Lastenrad in Osnabrück unterwegs. Der Metallbauer fährt zu seinen Baustellen nicht mit einem großen Arbeitsbulli, sondern ganz einfach mit dem Rad. Seit gut einem Jahr produziert er dabei mithilfe von Solar sogar seinen eigenen Strom.
“Eigentlich bin ich schon immer mit dem Rad unterwegs gewesen”, erzählt Hillebrandt. Der begeisterte Radler nutzt seit acht Jahren ein Lastenrad – nicht nur privat, sondern auch beruflich. “Damals war ich einer der wenigen, die mit dem Lastenrad unterwegs waren”, weiß der 34-Jährige. “Das habe ich ziemlich direkt mit der Arbeit verbunden und bin zu Kunden mit dem Rad gefahren.” Werkzeuge kann er dabei in der großen Radbox verstauen.
Werkzeuge während der Fahrt laden
Dort findet sich auch der Speicher seiner 400 Watt Solaranlage, die oberhalb der Box angebracht ist. In der wettergeschützten Box kann er so auch während des Fahrens seine Werkzeuge laden. Sollte es einmal keine direkte Stromquelle geben, kann Hillebrandt auch einfach seine Flex an den Speicher anschließen. So fährt er seit gut einem Jahr bequem durch Osnabrück und kann flexibel auf seinen Strom zugreifen.
Bis heute zieht Hillebrandt mit seinem Mobil die Aufmerksamkeit der Osnabrückerinnen und Osnabrücker auf sich. “Viele Leute fragen interessiert nach”, sagt er. Das Feedback sei überwiegend positiv. Dass sich andere für sein Arbeitsrad interessieren, freut ihn. Denn er sieht darin großes Zukunftspotenzial.
Kein eigenes Auto nötig
Der Metallbauer selbst wohnt in der Osnabrücker Innenstadt, kann so alles bequem mit dem Rad erledigen. “Ich habe keine Auto”, so Hillebrandt. 10.000 Kilometer legt er etwa im Jahr mit seinem E-Lastenrad zurück. Ohne Auto – ja, das ist möglich, das will der 34-Jährige zeigen. Bei vielen hapere es laut ihm schlicht an der Bequemlichkeit umzusatteln. “Im Stadtbereich und für kleine Reparatur- und Wartungsarbeiten ist das eine sehr gute Lösung”, ist er sich sicher. Natürlich stoße man in Außenbereichen, oder wenn größere Bauteile transportiert werden müssten, an die Grenzen des Radverkehrs. Aber insbesondere für Großstädte könnte Hillebrandt ein Musterbeispiel dafür sein, wie das Handwerk der Zukunft auch auf dem Rad funktionieren kann.