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Mitarbeiter-Benefits und Arbeitgeberattraktivität in Zeiten des Fachkräftemangels

Warum Personalmarketing in den letzten Jahren stetig wichtiger geworden ist, lässt sich leicht erklären. Bekanntlich ist der Fachkräftemangel zu einer massiven Herausforderung für die deutsche Wirtschaft herangewachsen. Dies dürfte sich in der nahen Zukunft nicht wesentlich ändern. Wie können Unternehmen nun agieren, um ihre Attraktivität für bestehende und neue Mitarbeiter zu erhöhen? Zeigemäße Benefits sind ein möglicher Schlüssel, um sich als Arbeitgeber gegenüber der Konkurrenz zu behaupten.

Laut Berechnungen des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) betrug Deutschlands Fachkräftelücke im März 2023 knapp 538.000 Stellen. Im Gesamtjahr 2023 ging die Fachkräftelücke im Vergleich zu 2022 zwar etwas zurück. Sie blieb insgesamt aber auf einem hohen Niveau, was die Wirtschaft empfindlich ausbremsen kann.

Angesichts dieser Entwicklung suchen Unternehmen branchenübergreifend nach innovativen Lösungen im Personalmarketing. Es gilt mehr denn je, strategisch aktiv zu werden, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden. In diesem Kontext gewinnen die besagten Mitarbeiter-Benefits zunehmend an Bedeutung, der richtige Einsatz ist aber nicht immer einfach.

Vielfalt der Mitarbeiter-Benefits

Benefits und ihre Anwendungsfelder lassen sich in unterschiedliche Kategorien unterteilen. Sie reichen von klassischen finanziellen Anreizen bis zu Angeboten, die auf eine Verbesserung der Work-Life-Balance abzielen. Letztere wird gerade für jüngere Generationen immer wichtiger, wenngleich Pauschalisierungen auch in die Irre führen können.

Zu den finanziellen Benefits gehören neben attraktiven Gehältern auch Weihnachts- und Urlaubsgeld. Nicht-monetäre Leistungen gewinnen jedoch ebenfalls zunehmend an Relevanz, wobei es je nach Altersgruppe noch besondere Bedarfe geben kann.

Beliebte Mitarbeiter-Benefits umfassen:

  • Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten
  • Weiterbildungsangebote
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Gesundheitsförderung (z.B. Fitnessstudio-Mitgliedschaften)
  • Jobtickets für öffentliche Verkehrsmittel
  • Essenszuschüsse oder Kantinenangebote
  • Zusätzliche Urlaubstage
  • Teamevents und Betriebsausflüge

Betriebliche Krankenversicherung als Trend

Ein Trend zeichnet sich bei der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) ab. Ende 2023 nutzten insgesamt 2,11 Millionen Beschäftigte eine bKV. Dies entsprach einem Zuwachs von 19,3% im Vergleich zum Vorjahr 2022, als 1,77 Millionen Arbeitnehmer über eine bKV verfügten.

Die betriebliche Krankenversicherung bietet finanzielle Entlastung wie auch praktische Unterstützung im Alltag. Gesundheitsservices wie ein Arzt-Terminservice können den Zugang zum Gesundheitssystem erheblich erleichtern und Wartezeiten verkürzen. Das ist speziell in Zeiten, in denen gesundheitliche Themen an Bedeutung gewinnen, ein möglicher Vorteil.

Felix Sirotek ist Experte für betriebliche Krankenversicherung aus Münster und erklärt hierzu: „Für mich gehören zu modernem Employer Branding auch unbedingt umfassende Gesundheitsleistungen. Mit diesen Benefits lässt sich meiner Erfahrung nach nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit steigern, sondern auch das Recruiting verbessern. Wer zeigt, dass er die eigenen Mitarbeiter wirklich schätzt, kann sie auch leichter ans Unternehmen binden.“

Strategischer Einsatz von Benefits

Um mit Zusatzleistungen zu punkten, sollten sich Unternehmen mit den Wünschen ihrer Belegschaft vertraut gemacht haben. Eine interne Umfrage oder Interviews können aufzeigen, was den Mitarbeitern wirklich wichtig ist – und wo das Management eventuell falsche Anreize setzt. Manche schätzen flexible Arbeitszeiten, andere legen mehr Wert auf Weiterbildung oder Gesundheitsangebote. Individuelle Angebote können umso stärker wirken.

Bei der Gestaltung von Benefits-Programmen berücksichtigen 64% der Unternehmen die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Belegschaft, achten aber zugleich auf Kosten und Nutzen der anvisierten Maßnahmen. Eine Wettbewerbsanalyse ist ebenfalls wichtig: 50% der Unternehmen informieren sich vorab darüber, was die Konkurrenz ihren Beschäftigten an attraktiven Zusatzleistungen anbietet.

ESG-Faktoren gewinnen an Bedeutung

Zunehmend spielen auch ESG-Faktoren (Environmental, Social, Governance) eine Rolle bei der Gestaltung von Benefits-Programmen. Für 43% der Unternehmen sind Weiterbildung und Entwicklung essenzielle ESG-Faktoren – auch mehr und mehr Mitarbeiter scheinen hier ein Interesse zu entwickeln. Durch gezielte Maßnahmen zur beruflichen Entwicklung können Mitarbeiter ihre Kompetenzen erweitern und ihre Karrierechancen verbessern.

Mitarbeiter-Benefits der Zukunft im Fazit

In Zeiten des Fachkräftemangels sind attraktive Mitarbeiter-Benefits entscheidend sein. Unternehmen können sich mithilfe derartiger Angebote im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte behaupten. Ein Benefits-Paket, das vielseitig und gut durchdacht wirkt, ist nicht nur in der Lage, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.

Die richtigen Benefits helfen ebenso dabei, das Recruiting zu verbessern und die Bindung des Teams an das Unternehmen zu stärken. Dabei ist es allerdings unabdingbar, die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu berücksichtigen. Benefits-Angebote sollten regelmäßig überprüft und angepasst werden. Unternehmen, die hier Fingerspitzengefühl beweisen, können sich einen Vorteil im Kampf um die besten Talente verschaffen.


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Redaktion Hasepost
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