Viele haben ihn und fast jeder kennt ihn – Heuschnupfen oder genauer – Pollenallergie. Eigentlich “nur” eine Überreaktion des Immunsystems auf harmlose Pollen. Für Betroffene kann es sehr unangenehm sein und den Alltag während der Pollensaison beeinträchtigen. Symptome können laufende und juckende Nase, Atembeschwerden und Nießen sein. Daher auch der Name Heu- “Schnupfen”.
Noch heute werden Heuschnupfensymptome oft fälschlicherweise als Schnupfen abgetan. Auch Husten oder ein Engegefühl im Atemwegsbereich wird nicht immer mit Heuschnupfen in Verbindung gebracht.
Heuschnupfen richtig verstehen
Wer also schlecht atmen kann, immer mit einer laufenden Nase geplagt ist und dann noch juckende Augen hat, ist natürlich beeinträchtigt. Oft schläft man in der Folge schlecht, was dann zum allgemeinen Unwohlsein auch noch beiträgt. Auch hier ist es wichtig, die Ursache, nämlich den Heuschnupfen, zu erkennen und zu behandeln. Was leider auch häufig auftritt, sind Kreuzallergien mit Lebensmitteln.
Hier glaubt das Immunsystem, dass bestimmte Eiweißstrukturen in Lebensmitteln den Pollen ähneln, auf die es schon allergisch reagiert. Besonders häufig ist hier, dass Menschen, welche auf Birkenpollen allergisch reagieren, auch auf Äpfel, Birnen, Pfirsiche und bestimmte Nusssorten reagieren.
Auch hier ist es wichtig, die genaue Ursache zu kennen, damit dann Quaddeln und Juckreiz im Rachenraum richtig eingeordnet werden. Wer jetzt denkt, dass die Heuschnupfen-Allergiesaison nur im Frühjahr ist und dass damit die laufende Nase im Sommer nicht zu erklären ist, kann leider irren.
Heuschnupfen nicht nur eine Frühjahrsallergie
Zwar sind eine Vielzahl an Heuschnupfengeplagten auf Frühjahrspollen wie Hasel, Erle und Birke allergisch, allerdings lösen auch Gräserpollen wie Roggen, Weizen und Gerste bei Vielen allergische Reaktionen aus. Diese stören dann auch im Sommer und manche Kräuter, wie beispielsweise Ambrosia, können bis Oktober blühen und Allergiker reizen. Daher sollte immer zuerst der oder die genauen Auslöser diagnostiziert werden.
Hat man dann die Auslöser herausgefunden, stehen einige therapeutische Möglichkeiten, wie Nasensprays oder Therapien mit Antihistaminika zur Verfügung. Auch besteht die Möglichkeit, eine Behandlung wie eine Hyposensibilisierung zu machen, die an der Ursache der Allergie ansetzt, also dem falsch programmierten Immunsystem. Diese Behandlungsmöglichkeiten sollten jedoch in jedem Fall mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden. Allerdings gibt es ein paar Tipps und Tricks, die einem den Alltag etwas erleichtern können.
Tipps und Tricks für Heuschnupfengeplagte
Pollen fliegen nicht nur saisonabhängig in der Luft, sondern variieren je nach Wetterlage. So fliegen bei Sonnenschein durchaus mehr Pollen als nach einer Regenperiode oder bei Wind. Auch gibt es regionale Unterschiede im Pollenvorkommen, so dass es sich lohnen kann, Ausflüge mit einem Pollenflugkalender zu planen.
Klar, am liebsten möchte man sich in einer akuten Phase den Pollen so wenig wie möglich aussetzen – und dafür wird das Umfeld auch Verständnis haben – eine enganliegende Sonnenbrille und Mundschutz können aber etwas Abhilfe schaffen, wenn man dennoch hinausgehen möchte.
Die Pollen im Haus einfangen
In abgeschlossenen Räumen hat man dann etwas mehr Möglichkeiten. Ganz allgemein kann man hier versuchen, die Pollenmenge, die man hineinträgt zu verringern. Öfter feucht wischen und die Haare vorm Schlafengehen waschen kann hier schon viel helfen. Auch ist es ratsam, Jacken und Schuhe gleich im Eingangsbereich auszuziehen und Kleidung, welche draußen getragen wurde, nicht im Schlafbereich aufzubewahren. Zudem gibt es Pollenfilter für die Fenster und auch das Auto.
Lüftungszeiten beachten
Ein kleiner Tipp zum Schluss: Pollenfreie Zeiten variieren je nach Stadt oder Land. Auf dem Land ist die beste Zeit zum Lüften von 18 bis 24 Uhr, in der Stadt allerdings morgens zwischen 6 und 8 Uhr.