Martin Wellmann und Andreas Niemann mit großer Aidsschleife am Nikolaiort. Neben ihnen das Bild von ihrem Freund Alfred. / Foto: Burrichter
Martin Wellmann und Andreas Niemann haben beide bereits Freunde an Aids verloren. Am Welt-AIDS-Tag (1. Dezember) standen die beiden erstmals seit längerer Zeit wieder am Nikolaiort, um dort auf die Krankheit aufmerksam zu machen.
Mit einer großen, hölzernen Aidsschleife stehen die beiden vor dem großen Weihnachtsbaum am Nikolaiort, machen dort auf die Krankheit aufmerksam und sammeln Spenden für die Deutsche AIDS-Stiftung. “Wir haben das damals 2004 zum ersten Mal gemacht. 2005 haben wir einen Verein gegründet und standen dann immer jährlich hier am Nikolaiort”, erklärt Wellmann. Als PrEP, eine Schutzmethode, bei der HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament einnehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen, auf den Markt gekommen ist, hörte der Verein auf die jährliche Aktion weiterzuführen. “Niemand hat sich mehr für Aids interessiert”, berichtet Wellmann. Seit 2020 veranstalten Wellmann und Niemann die Aktion deshalb wieder privat.
“Dieses Jahr machen wir es besonders für unseren guten Freund Alfred, der in diesem Jahr an Krebs verstorben ist”, erzählt Niemann. “Alfred hat sich viel im Verein betägigt und einiges getan.” Im Verlauf des Abends erschien auch Oberbürgermeisterin Katharina Pötter am Nikolaiort und sprach mit den Aktivisten. Beendet wurde die Aktion mit einem Marsch vor das Osnabrücker Rathaus mit Regenbogenflaggen. “Damit wollen wir ganz speziell auch an Peter Hamel erinnern, der vor 18 Jahren in Osnabrück erschlagen worden ist”, sagt Wellmann. Hamel versuchte damals drei junge Männer davon abzuhalten, ein homosexuelles Paar zu verletzen. Später schlug ihn einer der Männer zu Boden, Hamel starb kurz darauf. Der Rundgang solle ein Zeichen setzen und zum Highlight des Abends werden, so Wellmann abschließend.