(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Kritik aus der eigenen Koalition und der Opposition.
Für das geplante Rauchverbot bei Autofahrten mit Minderjährigen und Schwangeren erhält Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auch Kritik aus der eigenen Koalition. Die sucht- und drogenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Kristine Lütke, sagte dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben), Lauterbach wolle mündige Bürger bevormunden. Sie bezeichnete seinen Ansatz als “Gesundheitswahn” und sagte: “Im Auto mit Minderjährigen und Schwangeren nicht zu rauchen schließt schon der gesunde Menschenverstand aus – hier braucht es kein zusätzliches Verbot.” Auch die Opposition und der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) widersprachen Lauterbach. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, wies darauf hin, dass die Länder bereits 2022 einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundesrat eingebracht hätten und dass die verfassungsrechtlichen Bedenken der Bundesregierung damals noch nicht ausgeräumt worden seien. Der ADAC zweifelte zudem an der Umsetzbarkeit eines solchen Rauchverbots und betonte, dass eine gesetzliche Regelung kaum kontrolliert werden könne.
Unterstützung vom Deutschen Krebsforschungszentrum und der Bundesärztekammer
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) unterstützte hingegen die Pläne von Lauterbach. Laut DKFZ sind rund 800.000 Minderjährige dem passiven Rauchen im Auto ausgesetzt. Ein Sprecher des DKFZ bezeichnete die vorgesehenen Änderungen des Bundesnichtraucherschutzgesetzes und der Arbeitsstättenverordnung als positiv und ermutigte die Bundesländer, ihre Landesnichtraucherschutzgesetze entsprechend anzupassen. Auch die Bundesärztekammer befürwortete das Rauchverbot und betonte, dass Passivrauchen der Gesundheit massiv schade, insbesondere bei Ungeborenen, Kindern und Jugendlichen. Ein Sprecher der Bundesärztekammer sagte: “Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, in ihrer Gegenwart nicht zu rauchen. Wenn Vernunft und Verantwortungsgefühl fehlen, muss der Staat eingreifen.”