Kinder- und Jugendmediziner warnen vor Gesundheitsrisiken durch geplante Cannabis-Legalisierung
Stellungnahme der Medizinverbände.
In Deutschland wird die geplante Legalisierung von Cannabis von Verbänden der Kinder- und Jugendmediziner kritisch gesehen. Sie warnen vor massiven Gesundheitsgefahren für junge Menschen. „Die Legalisierungspläne führen zu einer Gefährdung der psychischen Gesundheit und der Entwicklungschancen junger Menschen in Deutschland“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von sechs Verbänden, die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtete.
Beteiligte Verbände und ihre Argumente
Die Stellungnahme wurde unter anderem vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sowie der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie verfasst. „Der aktuelle internationale Forschungsstand weist darauf hin, dass eine Legalisierung gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erhöhtem Konsum und den damit verbundenen Gesundheitsschäden sowie zu einer verminderten Risikowahrnehmung gegenüber den Gefahren des Konsums beiträgt“, argumentieren die Verbände.
Warnungen des Internationalen Suchtstoffkontrollrats
Sie verweisen zudem auf den Internationalen Suchtstoffkontrollrat (INCB) der Vereinten Nationen, der vor kurzem von weiteren Legalisierungsbestrebungen abgeraten und vor erhöhtem Konsum und mehr Gesundheitsschäden gewarnt hat.
Kritik an den Legalisierungsplänen
„Die Kriminalität wird mit der Legalisierung nicht eingeschränkt“, erwarten die Verbände. Sie kritisieren auch, dass „positive Effekte für den Jugendschutz nicht zu erwarten sind, da Kinder und Jugendliche vor einem deutlich erweiterten Markt (…) nicht wirksam geschützt werden können“. Sie argumentieren, dass die ursprünglich im Ampel-Koalitionsvertrag vereinbarten Ziele, die Qualität der Produkte zu verbessern, die Weitergabe verunreinigter Produkte zu verhindern und den Jugendschutz zu gewährleisten, mit den Plänen nicht erreicht würden. „Alle Vorsätze, die Legalisierung mit einem bestmöglichen Jugendschutz zu verbinden, hätten sich in vielen Legalisierungsländern als Illusion erwiesen“, warnen die Medizinverbände.