Finanzminister Christian Lindner (FDP) plant Steuerentlastungen in Höhe von über 20 Milliarden Euro, um eine „Wirtschaftswende“ zu erzielen und die Konjunktur anzukurbeln, berichtet der „Spiegel“. Die Maßnahmen enthalten unter anderem die Abschaffung des Solidaritätszuschlags und Sofortabschreibungen für Investitionen in den Klimaschutz, stießen aber auch auf Kritik.
Lindners finanzielle Pläne
Der Abbau von Abgaben ist zentraler Bestandteil der Pläne von Christian Lindner. Etwa 13 Milliarden Euro des Entlastungsvolumens entfallen auf die Abschaffung des Solidaritätszuschlags für die oberen zehn Prozent der Einkommensteuerzahler. Das Bundesfinanzministerium (BMF) schlägt einen stufenweisen Abbau des Restsoli vor, um die Auswirkungen auf den Haushalt abzumildern. Darüber hinaus sollen Sofortabschreibungen für Investitionen in den Klimaschutz das finanzielle Entlastungspaket abrunden.
Kritik an den Steuerplänen
Lindners Vorhaben, Überstunden von der Steuer zu befreien und ausländische Fachkräfte mit Steuerrabatten anzuziehen, traf jedoch auf Widerstand. Kritiker im BMF, insbesondere die Haushaltsabteilung, argumentieren, dass diese Maßnahmen zu Steuergestaltungen einladen könnten, indem Arbeitnehmer verstärkt in Teilzeit arbeiten und Überstunden steuerfrei einstreichen. Unternehmen könnten zudem einheimische Arbeitnehmer durch ausländische ersetzten, um von den geringeren Steuerlasten zu profitieren. Zudem könnte es zu Beschwerden führen, wenn gleiche Löhne unterschiedlich besteuert werden. Diese Ideen stammen aus der FDP und nicht aus dem BMF, wurde betont.
Kommunikation und Entscheidungsprozess
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wurden über Lindners Pläne informiert, eine Entscheidung steht jedoch noch aus. Die Pläne wurden hauptsächlich von Lindners Leitungsebene entwickelt, ohne wichtige Fachbereiche zu involvieren. Dies könnte das BMF vor Herausforderungen stellen, da es im Haushaltsentwurf für 2025 ohnehin eine Finanzierungslücke von rund 25 Milliarden Euro schließen muss.
Die Ressorts wurden aufgefordert, ihre Ausgabenwünsche für 2025 bis zum 2. Mai beim BMF einzureichen. Dies verschafft den Ministern etwas mehr Zeit, sich auf Ausgaben für das nächste Jahr zu einigen.
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