In Nordrhein-Westfalen wird angesichts von Personalnot in einigen Regionen die Abordnung von Lehrkräften von gut ausgestatteten Schulen eingeleitet. Trotz fehlender genauer Zahlen und möglicher juristischer Einwände, hat die Bezirksregierung Münster bereits eine Vorauswahl getroffen, um etwa 150 bis 200 weitere Lehrstellen in Bedarfsregionen zu besetzen.
Lehrkräfte für Bedarfsregionen in NRW
Im kommenden Schuljahr sollen systematisch Lehrkräfte von besser ausgestatteten Grundschulen des Regierungsbezirks Münster in Regionen mit großer Personalnot abgeordnet werden, berichtet die „Rheinische Post“. Diese Maßnahme soll vor allem Regionen wie Bottrop, Gelsenkirchen und Recklinghausen unterstützen, welche derzeit mit Personaldefiziten zu kämpfen haben.
Fortschritte im Regierungsbezirk Münster
Im laufenden Schuljahr wurden bereits 99 Lehrkräfte aus dem im Jahr 2023 gestarteten Abordnungsverfahren an die bedürftigen Gebiete abgeordnet. „Für das kommende Schuljahr sollen, in Abhängigkeit vom Einstellungs- und Versetzungsverfahren, circa 150 bis 200 weitere Stellen in den Bedarfsregionen ankommen“, so eine Sprecherin der Bezirksregierung. Der Abordnungszeitraum betrage zwei Jahre.
Unklare Ausmaße für NRW
Die Situation betrifft ganz NRW; die genauen Ausmaße sind derzeit jedoch noch unklar. Eine Sprecherin des Schulministeriums von Dorothee Feller (CDU) teilte mit, dass es zu diesem Zeitpunkt keine belastbaren Zahlen dazu gebe, wie viele Grundschullehrkräfte landesweit abgeordnet sind oder im Sommer abgeordnet werden.
Kritik an der Vorgehensweise
Die Vorgehensweise stößt jedoch nicht überall auf Zuspruch. Der Jurist Hinnerk Wißmann, Professor für Öffentliches Recht an der Universität Münster, kritisiert die Vorgänge aus juristischer Perspektive. „Es ist davon auszugehen, dass etliche Abordnungsentscheidungen vor den Verwaltungsgerichten angefochten werden“, sagte er der „Rheinischen Post“. Er bezeichnet es als „völlig unverständlich und dysfunktional“, dass die Kriterien für eine Abordnung in den Schulen ausgearbeitet werden, was seiner Meinung nach zu Ungleichheiten führt, die dem Land zuzuschreiben seien.
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