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Legionellen in der Hausleitung – das muss man beachten

Wasser aus der Leitung ist in Deutschland gut geprüft und daher sehr sicher. Die Kontrollen der Versorgungsbetriebe betreffen aber nur die Rohre auf dem Weg zu dem Hausanschluss. Dahinter können in den Leitungen des Gebäudes Probleme entstehen, die nicht durchgehend durch die Wasserwerke geprüft und behoben werden.

Ein mögliches Gesundheitsrisiko sind Legionellen. Diese Bakterien sammeln sich gerne in Rohren mit stehendem Wasser. Ist das Wasser aus der Leitung mit Legionellen befallen, kann es bei den Bewohnern Krankheitssymptome auslösen. Wie kann man sich vor Legionellen im Hauswasser schützen?

Was sind Legionellen?

Legionellen sind Stäbchenbakterien. Geraten sie in die Lunge, können sie die gefährliche Legionärskrankheit auslösen.

Die Bakterien gelangen vor allem über die Atemwege in den menschlichen Organismus. Deshalb sind sie immer dort eine Gefahr, wo Wasserdampf entsteht, der Aerosole mit Legionellen trägt.

Bereits ein normaler Wasserhahn führt dazu, dass Wasser beim Austreten in der Luft zerstäubt wird. Noch größer ist das Infektionsrisiko in Warmwasserbereichen, in denen viel Wasserdampf entsteht.

  • Im Haushalt ist das vor allem in der Dusche der Fall. Ohne einen Legionellenfilter im Duschkopf können die Bakterien bei einem befallenen Haushaltsrohr über den dort entstehenden Wasserdampf eingeatmet werden.

Wie gelangen Legionellen in das Trinkwasser?

Die Bakterien kommen in geringen Mengen im Grundwasser vor und können so in die Trinkwasserversorgung gelangen. Sind nur wenige Legionellen im Wasser enthalten, besteht keine Gesundheitsgefahr. Erst ab einer bestimmten Menge entsteht ein Infektionsrisiko.

  • Der Grenzwert für Legionellen im Leitungswasser liegt bei 100 KbE (Koloniebildenden Einheiten) pro 100 ml.

Misst das Versorgungsamt eine höhere Menge KbE von Legionellen, wird die Versorgung gestoppt und das Wasser behandelt, bis es wieder sicher ist.

  • Zum vorbeugenden Schutz müssen Inhaber von Miethäusern mit mehr als drei Mietwohnungen das Wasser mindestens alle drei Jahre von einer Fachfirma testen lassen.
  • Dazwischen sind Bewohner selbst dafür verantwortlich, herauszufinden, ob das Wasser mit Legionellen befallen ist. Zu diesem Zweck gibt es Test-Kits.
    • Sie kann man nutzen, wenn Personen in dem Haushalt Krankheitssymptome zeigen, die zu einer Infektion mit Legionellen passen.
    • Alternativ kann man das Wasser dann prüfen, wenn man eine Leitung für längere Zeit nicht genutzt hat oder das Wasser nicht auf über 60° erhöht werden kann.

Die Bakterien halten sich bevorzugt in stehendem Wasser mit 25° bis 50° auf. Die geringen Mengen an Legionellen aus dem Grundwasser können sich in Rohren, die diese Bedingungen bieten, festsetzen und vermehren, bis sie zu einer Gesundheitsgefahr werden.

Symptome einer Legionellen-Infektion

Liegen bei einem Bewohner die folgenden Symptome ohne erkennbaren Grund vor, können sie durch Legionellen im Leitungswasser hervorgerufen werden. Dann empfiehlt es sich, das Wasser aus der Hausleitung zu testen.

Mögliche Anzeichen einer Legionellen-Infektion sind:

  • Fieber,
  • Grippebeschwerden,
  • Unwohlsein,

Im weiteren Verlauf können die Legionellen verschiedene Krankheiten auslösen:

  • Harnwegsinfekt
  • Pontiac-Fieber – Das Pontiac-Fieber ist ein milder Verlauf der Legionellen-Infektion. Es gleicht einer Grippe und heilt in der Regel nach zwei bis fünf Tagen selbstständig aus.
  • Legionärskrankheit Die Legionärskrankheit ist eine schwere Form der Lungenentzündung, die durch Legionellen ausgelöst wird. Bei etwa jedem zehnten Betroffenen verläuft diese Infektion tödlich. Die Legionärskrankheit muss mit Antibiotika behandelt werden und dauert rund vier Wochen an.

Da sie so gefährlich ist, sollte man ein Auge auf potenzielle Symptome einer Legionärskrankheit haben. Dazu gehören:

  • Brust- und Kopfschmerzen,
  • Husten,
  • Schüttelfrost,
  • hohes Fieber von mehr als 40 Grad,
  • schwere Verwirrtheitszustände,
  • Bauchschmerzen mit Durchfall und Erbrechen.

Infektionen mit Legionellen vorbeugen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die vor Legionellen schützen können. Experten raten überall dort Vorsicht, wo Wasserdampf entsteht, z. B. bei:

  • Wasserhähnen
  • Duschen
  • Whirlpools
  • Luftbefeuchtern
  • Klimaanlagen
  • Saunas

Das gilt insbesondere für Gebäude, in denen manche Leitungen über lange Zeit nicht benutzt werden.

Zum Schutz vor Legionellen gilt:

  • Wasserhähne & Anschlüsse regelmäßig reinigen und entkalken, um Nährboden zu entziehen
  • bei Anschlüssen, die mehr als drei Tage nicht genutzt wurden, die Leitungen kalt & heiß durchspülen, dabei den Raum verlassen und vorhandene Fenster öffnen
  • Temperaturen für den Warmwasserspeicher & die Trinkwassererwärmung im Haus auf mindestens 60° einstellen, diese Temperatur tötet Legionellen ab
  • Speziell bei Haushalten, in denen immungeschwächte Menschen leben, lohnen sich Anschaffungen wie ein Legionellenfilter. Sie gibt es beispielsweise integriert in einen Duschkopf. So muss man das Wasser nicht regelmäßig prüfen, um sicher zu duschen. Das eignet sich auch für Haushalte mit einer Dusche, die häufiger lange nicht genutzt wird.

Fazit

Legionellen-Bakterien können sich in Haushaltsrohren ansammeln. Das gilt vor allem bei Leitungen, deren Wasser lange Zeit steht oder nicht über 60° erhitzt wird. Vermieter müssen die Wasserqualität nur alle drei Jahre testen. Die Gefahr von Legionellen besteht aber schon bei Anschlüssen, die drei Tage lang nicht genutzt wurden.

Diese sollte man zur Sicherheit mit kaltem und heißem Wasser durchspülen, während man sich nicht im Raum befindet und ihn gut lüftet. Um sich zusätzlich abzusichern, eignen sich Duschköpfe mit Legionellenfilter. Sie verhindern, dass die Bakterien aus der Leitung treten.


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Redaktion Hasepost
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