Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant eine Transparenzoffensive für deutsche Krankenhäuser, um Patienten genauer über das Leistungsspektrum der Einrichtungen zu informieren. Dies stößt jedoch auf Kritik.
Geplante Verbesserung der Krankenhaus-Transparenz
Lauterbach (SPD) will ein unabhängiges Transparenzverzeichnis schaffen, in dem detaillierte und patientenrelevante Informationen abrufbar sein sollen. Dieses soll eine klare Übersicht über das Leistungsspektrum der jeweiligen Krankenhausstandorte bieten, ob diese eher komplexe Eingriffe durchführen oder eine Grund- und Regelversorgung anbieten. Dies geht aus einer Antwort seines Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion hervor, berichtet die “Rheinische Post”.
Neuerungen in der Krankenhausreform
Im Juli hatten sich Bund und Länder grundsätzlich auf eine Krankenhausreform zum 1. Januar 2024 geeinigt. Allerdings wurde die Idee einer Einteilung der Kliniken in drei Leistungsstufen (Level) von den Ländern abgelehnt. Trotzdem möchte Lauterbach diese Idee in einem eigenen “Transparenzgesetz” beibehalten. So sollen Krankenhäuser in Level von 1 bis 3 sowie spezielle Level für Fachkrankenhäuser und sektorenübergreifende Versorger (Level F und Level 1i) eingeteilt werden. Die Einteilung soll eine umfassende, erweiterte oder Basisversorgung von Patienten inklusive der Notfallmedizin gewährleisten.
Gegenargumente zur Transparenzoffensive
Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger kritisiert die geplante Offensive als teuer und überflüssig. Er argumentiert, dass bereits eine hohe Datentransparenz im stationären Bereich vorhanden sei und sich Patienten gut auf der Homepage des Deutschen Krankenhausverzeichnisses informieren könnten. Die Notwendigkeit eines neuen Gesetzes für ein neues Online-Portal sieht er daher nicht: “Warum es nun ein neues Gesetz für ein ‘neues Online-Portal mit mehr Kosten, mehr Aufwand und mehr Bürokratie braucht, ist mir schleierhaft”, so Pilsinger.