Die Pläne der Bundesregierung, Überstunden steuerlich zu begünstigen, sorgen für kontroverse Debatten. Während Karl-Josef Laumann, Vorsitzender des CDU-Arbeitnehmerflügels (CDA) und Arbeitsminister von Nordrhein-Westfalen, die Neuerungen begrüßt, lehnt Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), sie kategorisch ab.
Zustimmung aus der CDU
Karl-Josef Laumann, der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels (CDA), begrüßt die Pläne der Bundesregierung, Überstunden steuerlich zu begünstigen. “Gerade wenn die Wirtschaft stagniert, müssen alle mehr anpacken”, sagte Laumann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er betrachtet die Einigung der Ampel-Koalition als eine “gute Nachricht für die Arbeitnehmer”. Zuschläge für Mehrarbeit, die über die tariflich vereinbarte Vollzeitarbeit hinausgehen, sollen laut der Bundesregierung steuer- und beitragsfrei gestellt werden.
Kritik vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung
Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), lehnt die Pläne kategorisch ab. Er sieht die Steuerbefreiung von Überstunden als “reine Klientelpolitik, die den Staat viel Geld kosten, die Arbeitszeit aber nicht nennenswert erhöhen wird”, so Fratzscher gegenüber den Funke-Zeitungen. Die Begrenzung der Steuerbefreiung auf Vollzeitbeschäftigte bevorzuge in seinen Augen vor allem Männer und Menschen mit höheren Monatseinkommen.
Vergleich mit Frankreich
Fratzscher stützt seine Kritik mit einem Blick ins Nachbarland: “Die Erfahrung Frankreichs mit einer ähnlichen Regelung zeigt, dass die Steuerbefreiung die Anzahl der Überstunden kaum erhöht, sondern zu Mitnahmeeffekten führt.” Als Alternative rät der Wirtschaftsexperte, die Steuerlast für Menschen mit niedrigen Stundenlöhnen und Monatseinkommen zu senken und bessere Bedingungen für Frauen in Teilzeit zu schaffen, unter anderem durch den Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen.
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