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Langjähriger Leiter des Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrums geht in Ruhestand

Seit dem Jahr 2000 leitete Dr. Thomas F. Schneider als Angestellter der Universität Osnabrück das 1998 in der Nähe des Historischen Rathauses der Stadt Osnabrück eröffnete Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum. Nun ist er zum Jahreswechsel in den Ruhestand gegangen.

Schneider Prägte Friedenszentrum maßgeblich

„Mit seiner Expertise und seinem großen Engagement hat Thomas Schneider das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum über Jahrzehnte maßgeblich geprägt und einen bedeutenden Beitrag zur lebendigen Osnabrücker Friedenskultur geleistet wie auch die Forschung zu Erich Maria Remarque vorangetrieben. Im Namen der Universität Osnabrück danke ich ihm dafür ganz herzlich und wünsche ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute“, sagt Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl, Präsidentin der Universität Osnabrück. Unter der Leitung von Dr. Schneider wurden zahlreiche Projekte durchgeführt, darunter Ausstellungen, Tagungen und Publikationen. So sind beispielsweise sämtliche Romane Remarques im Verlag Kiepenheuer & Witsch seit 2013 in neuer Edition, herausgegeben und mit Nachworten von Dr. Schneider erschienen. Ihm ist es zu verdanken, dass die Texte wieder in ihrer ursprünglichen Form dem Leser zur Verfügung stehen und dass fast alle Romane mit zusätzlichen Materialien zur Entstehung und Rezeption ergänzt wurden. Darüber hinaus hat er über mehrere Jahrzehnte das „Erich Maria Remarque-Jahrbuch/Yearbook“ und – zusammen mit Claudia Junk – das Jahrbuch „Krieg und Literatur/War and Literature“ herausgegeben. In beiden Jahrbüchern finden sich Studien und Beiträge aus aller Welt, da es Dr. Schneider gelungen ist, das Remarque-Friedenszentrum international zu vernetzen und somit Kontakt zur weltweiten Forschung über den Autor und die mit ihm verbundenen Themen zu knüpfen. Schneiders Forschungsschwerpunkte liegen aber nicht nur auf dem Werk und der Person Erich Maria Remarques, sondern gehen weit darüber hinaus in alle Bereiche der Kriegs- und Antikriegsliteraturforschung, aber auch zu Film, Fotografie und Medien aller Art. Gastprofessuren und Lehraufträge führten ihn u.a. an die Universität Osnabrück, zur Universität der Bundeswehr in München, zur Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und zur Schlesischen Universität in Katowice (Polen) sowie zur Rutgers University (New Jersey).

Ausstellungen und Projekte zu Remarque und Kriegsthemen

Zu den größeren Projekten gehörte sicherlich die Ausstellung „Bilderschlachten – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg. Technik-Medien-Kunst“ in Zusammenarbeit mit dem European Media Art Festival, dem Museum Industriekultur und der Kunsthalle Dominikanerkirche im Jahr 2009 zum 2000. Jahrestag der Varus-Schlacht. Ebenso spannend war der Versuch, die Sammlung von Kunstwerken aus dem Besitz von Erich Maria Remarque zu rekonstruieren und in einer Ausstellung in Osnabrück zu präsentieren. Wenn auch die Ausstellung nicht zustande kam, konnte doch ein umfangreicher Bildband mit neuen Erkenntnissen über einen der wichtigsten Kunstsammler der 1930er und 1940er Jahre erstellt werden: „Remarques Impressionisten. Kunstsammeln und Kunsthandel im Exil“. Zum 50. Todestag Remarques entstand 2020 die viel beachtete Ausstellung „Weltweit worldwide Remarque“ und zum 125. Geburtstag des Autors im Jahr 2023 die Sonderausstellung „Networking Remarque“. Auch der durch Dr. Schneiders Initiative und Betreuung bereits 2003 installierte Informationsservice „Der moderne Krieg im Film“ (www.krieg-film.de), mit dem Interessierte online Informationen zu Kriegsfilmen, -serien und -dokumentationen aus aller Welt erhalten können, ist ein bis heute erfolgreiches Projekt. Mehrere tausend Zugriffe pro Jahr können hier verzeichnet werden.

Schneiders Expertise ist weiterhin international gefragt

Das Remarque-Friedenszentrum ist durch Schneiders Engagement Gründungsmitglied der „Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte“, Mitglied im „Arbeitskreis Historische Friedensforschung“, vertreten im jährlichen „Jeju Peace Forum“ (Südkorea), gelistet im „Unesco Archives Portal“, Mitglied im „International Network of Museums of Peace“ und weiteren Organisationen. Seine beständige Forschung zu Remarque fand Eingang in die Informationen auf der Homepage, in der Dauerausstellung zu Leben und Werk des Autors im Friedenszentrum, in zahllosen wissenschaftlichen und Zeitungs-Artikeln weltweit, in Interviews (print, Radio, TV), Podcasts, Filmbeiträgen, Diskussionsveranstaltungen und Vorträgen. Er war und ist noch ein stets gesuchter Gesprächspartner für Dokumentationen zum Autor, seine Expertise ist international gefragt. Das Team des Remarque-Friedenszentrums wünscht ihm für seinen wohlverdienten Ruhestand eine gute und weiterhin mit viel Neugierde erfüllte Zeit. Dr. Schneider wird dem Zentrum freundschaftlich und beratend verbunden bleiben. Seine Nachfolge übernimmt Dr. Sven Jürgensen, der bereits seit zwei Jahren als kommissarischer Leiter tätig ist.

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