Thomas Lemke, Chef des Klinikkonzerns Sana und Vizepräsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, kritisiert die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Krankenhausreform. Laut Lemke mangle es an sinnvoller Reform und Kommunikation, wobei er eine strukturelle Neuordnung der Behandlungskette für erforderlich hält.
Kritik an Lauterbachs Reformsplänen
Thomas Lemke äußerte in der „Süddeutschen Zeitung“ scharfe Kritik an den Reformplänen Lauterbachs. „Es geht aber darum, das System sinnvoll zu reformieren und nicht mit wildem Aktionismus und einer Kopf-durch-die-Wand-Politik alles nur schlimmer zu machen.“ An der Kommunikation des Gesundheitsministers übte Lemke deutliche Kritik und mahnte, eine Reform ohne Einbeziehung der Fachleute stelle ein Hindernis dar.
Laut Lemke führe Lauterbachs Vorgehen zu einem schwer belasteten Gesprächsklima mit vielen Akteuren, auch auf Ebene der Bundesländer. Dies habe zur Folge, dass das Transparenzgesetz nun im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat stecke.
Strukturelles Problem im Gesundheitswesen
Im Interview erörterte Lemke auch die grundsätzliche Ausrichtung der Reform. „Man muss die komplette Behandlungskette neu strukturieren, statt einfach zu sagen, wir schreiben jedem einzelnen Krankenhaus vor, welche Leistungen es anbieten darf und welche nicht.“ Er hob hervor, dass das Problem im deutschen Gesundheitswesen strukturell sei und eine Doppelstruktur aus ambulantem und stationärem Sektor bestehe, welche oft zu doppelter und dreifacher Ressourcennutzung führe.
Risiken für Kleinere Kliniken
Schließlich kritisierte Lemke Lauterbachs Konzept für die künftige Klinikfinanzierung, wonach nur noch etwa 40 Prozent eines Krankenhausbudgets leistungsabhängig sein sollen. Er warnte, dass diese Regelung besonders für kleinere Kliniken auf dem Land problematisch sei. „Die müssen für die 40 Prozent noch mehr strampeln als bisher, weil sie ja weniger Leistungen anbieten sollen. Das Konzept ist einfach nicht zu Ende gedacht.“
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