Der renommierte Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber kritisiert seine Kollegen und den Chef des Weltklimarats, Jim Skea, für ihre Herangehensweise an die aktuelle Klimakrise. Er warnt eindrücklich vor den unerwarteten Wetteranomalien und prognostiziert für das Jahr 2023 möglicherweise die höchsten Temperaturen der Messgeschichte.
Schellnhuber kritisiert Pragmatismus in Klimadebatte
Hans Joachim Schellnhuber, ehemaliger Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, hat seine Kollegen und insbesondere Jim Skea, den aktuellen Chef des Weltklimarats, scharf kritisiert. Schellnhuber warf Skea vor, eine falsche Botschaft an die Öffentlichkeit zu senden. „Jim war immer schon ein fröhlicher Pragmatiker“, das gefalle zwar Politikern, sei der Situation aber nicht angemessen, bemängelte Schellnhuber gegenüber dem „Spiegel“.
Skea hatte zuvor erklärt, dass die Welt bei einer Erwärmung um 1,5 Grad nicht untergehen würde und plädierte stattdessen für „pragmatische Lösungen statt einer Schockstarre“.
Sorge um Wetteranomalien
Schellnhuber warnte davor, die Wetteranomalien der letzten Monate zu unterschätzen. Er betonte, dass das Klimasystem noch unvorhersehbarer und sprunghafter sei, als bisher angenommen. „Ich arbeite seit 40 Jahren in der Klimaforschung, aber solche Anomalien wie in den vergangenen Monaten haben wir noch nie registriert“, erklärte der emeritierte Physiker.
Schellnhuber zitierte außergewöhnlich hohe Temperaturen von Luft und Wasser, die historisch geringe Ausdehnung des antarktischen Meereises und die Möglichkeit, dass das Jahr 2023 möglicherweise das heißeste in der Messgeschichte werden könnte. „Das Jahr 2023 wird höchstwahrscheinlich zum heißesten der Messgeschichte werden, welches bereits an der 1,5-Grad-Linie kratzen dürfte.“
Neue Rolle für Schellnhuber
Ab Dezember wird Schellnhuber, ein emeritierter Professor für Theoretische Physik, das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse im österreichischen Laxenburg bei Wien leiten.
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