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„Klima-Knast“ oder mehr Lebensqualität: Auch Osnabrück verfolgt Ziel der „15 Minuten Stadt“

Das Konzept der „15-Minuten-Stadt“ ist zu einer Quelle von Verschwörungstheorien im Internet geworden und hat zum Beispiel in Großbritannien zu Demonstrationen geführt (siehe auch YouTube Video, aus dem unser Titelbild entnommen wurde). Weil auch die Stadt Osnabrück auf einem online kursierenden PDF-Dokument erklärt, dass sie bereits an diesem Konzept arbeitet, hat unsere Redaktion bei der Stadtverwaltung nachgefragt.

Die Idee der 15-Minuten-Stadt bestimmt schon heute unsere Arbeit – als Ziel.
Diese Aussage in einem mehrseitigen Dokument – ohne Vermerk des Urhebers und eines Datums, lediglich versehen mit dem Logo der Stadt Osnabrück und des Projektbüros „Mobile Zukunft“ – regt offenbar die Fantasie einiger Osnabrückerinnen und Osnabrücker an. Unsere Redaktion wurde von einer Leserin darauf aufmerksam gemacht. Abrufbar ist das Dokument noch immer online vom Server der Stadt.

Konzept ist nicht neu und wird bereits umgesetzt

Das ursprünglich vom Stadtplaner Carlos Moreno entworfene Konzept einer „15-Minuten-Stadt“ ist bereits etwa seit dem Jahr 2016 bekannt und seither unter anderem in Paris oder Melbourne Gegenstand der Stadtplanung. Kurze Wege, bei denen alle notwendigen Besorgungen des Alltags innerhalb eines 15 Minuten Radius zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden können, sollen die Umwelt schonen und dem Klimaschutz dienen.

Corona war der Test, nun soll die Mobilität eingeschränkt werden?

Nachdem auch in der britischen Stadt Oxford das Konzept von der „15-Minuten-Stadt“ herangezogen wurde, um die Verkehrsplanung neu zu organisieren, kam es in den vergangenen Wochen zu massiven Ausschreitungen und Demonstrationen. Kritiker des Konzepts behaupten, dass das Konzept dazu führen soll, das Menschen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes ihre Mobilität genommen werden soll – die Corona-Lockdowns wären dazu ein globaler Feldversuch gewesen.





Auf Nachfrage unserer Redaktion klärt ein Sprecher der Stadt auf, dass die PDF-Datei Fragen und Antworten aus dem Mobilitätsforum vom 22. März 2022 enthält. Das-Dokument wurde Ende April 2022 hochgeladen.
Zur PDF-Datei gibt es auf derselben Seite übrigens eine Aufzeichnung des Mobilitätsforums. Verfasser des Dokuments ist die Stadt Osnabrück – Referat bzw. zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch das Projekt Mobile Zukunft.
„Da das Dokument eingebunden ist in die Seite der Stadt mit der Überschrift ‚Was braucht der kommunale Mobilitätswandel, damit er gelingen kann? Aufzeichnung des Mobilitätsforums vom 22. März 2022, hielten wir seinerzeit weitere Angaben im Dokument für entbehrlich“, so der Sprecher der Stadtverwaltung.

„Stadt der kurzen Wege“ wurde 2019 für Osnabrück beschlossen

Zum Begriff „15-Minuten-Stadt“ erläutert der Stadtsprecher weiter: „Dieser geht auf das stadtplanerische Leitbild der ‚Stadt der kurzen Wege‘ zurück und ist auf unseren Seiten seit vielen Jahren in den strategischen Stadtzielen (Seite 25) zu finden – auch wenn dieses Leitbild dort nicht explizit als ’15-Minuten-Stadt‘ erwähnt wird. Die Strategischen Ziele wurden am 1. Oktober 2019 beschlossen.“

Da die 15-Minuten-Stadt kein klassisches SMART-„Ziel“ sei, sondern ein städtebauliches Entwurfsprinzip, ist der Begriff „Ziel“ ist in dem betreffenden Dokument „ein wenig irreführend“, heißt es abschließend, er sollte daher durch „Prinzip“ ersetzt werden.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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