Um künftige Grippewellen effektiver zu bekämpfen, fordern Kinderärzte die Erweiterung der Grippeschutzimpfung auf alle Kinder und Jugendliche. Ärzte warnen vor einer massiven Grippewelle und betonen die Wichtigkeit eines anderen Umgangs mit kranken Kindern in Kitas und Schulen.
Aufruf zur Erweiterung der Grippeschutzimpfung
Michael Hubmann, der Präsident des Bundesverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), äußerte Kritik an der aktuellen Praxis der Grippeschutzimpfung und forderte eine Ausweitung auf alle Kinder und Jugendliche. „Die aktuelle Impfempfehlung gegen Influenza zielt nur auf Kinder mit Risikofaktoren. Das ist aus unserer Sicht falsch“, sagte Hubmann gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er betonte, dass auch gesunde Kinder häufig Überträger der Grippeviren seien.
Die Ausbreitung des Virus durch Impfung verhindern
Ein infiziertes Kind, selbst mit leichten Symptomen, könne die gefährliche Influenza an ältere Familienmitglieder weitergeben, warnte Hubmann. „Unser Ziel muss es sein, die Ausbreitung des Virus durch Impfung zu verhindern und damit die Krankheitslast für alle zu mindern. Dafür wäre eine breite Impfung ab dem Kleinkindalter medizinisch sinnvoll.“ Er prognostizierte eine massive Grippewelle, mit einem möglichen zweiten Höhepunkt Ende Februar.
Neuer Umgang mit erkrankten Kindern
Hubmann forderte zugleich einen neuen Umgang mit erkrankten Kindern in Kitas und Schulen und empfahl die Anwendung der WHO-Regel: „War ein Kind krank, muss es 48 Stunden fieberfrei sein, damit es nicht mehr ansteckend ist.“ Er bestand darauf, dass Kinder mit Restsymptomen ohne Probleme wieder in die Kita gehen könnten. Sollten diese Richtlinien umgesetzt werden, prognostizierte der Präsident des BVKJ, „hätten wir bei Kindern ein Drittel weniger krankheitsbedingte Fehltage“. Er mahnte weiterhin, dass in vielen Einrichtungen die nötige Erfahrung und Gelassenheit fehle, um Fälle mit leichten Symptomen richtig einzuschätzen.
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