(Symbolbild) Bus
Ab Samstag (5. November) werden die Metrobuslinien samstags nicht mehr im 10-Minuten-Takt, sondern nur noch im 15-Minuten-Takt fahren. Das hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (StUA) nun beschlossen. Ein entsprechender Ratsbeschluss soll in der Sitzung am 8. November nachträglich gefasst werden.
Schon lange hadern die Stadtwerke Osnabrück mit dem Personalmangel, sodass unregelmäßig immer wieder Busfahrten entfallen. Der Notfahrplan in den Sommer- und Herbstferien, der künftig einfach nur noch Ferienplan heißt, sollte Entlastung bieten. „Kurzfristige Lösungen sind nicht in Sicht“, so Stadtwerkesprecher Marco Hörmeyer. Für die Wintermonate rechnen die Stadtwerke zudem mit steigenden Krankheitsausfällen.
Doch auch über die Stadtgrenzen hinaus sieht es nicht anders aus: Unter anderem in Münster werden Linien und auch der Nachtbusverkehr gekürzt. „Das ist nicht nur ein Münster- oder Osnabrück-Problem – der demografisch bedingte Fahrermangel, kombiniert mit einem dauerhaft sehr hohen Krankenstand, belastet alle Verkehrsunternehmen in ganz Deutschland“, bilanziert Hörmeyer. Bundesweit würden bei nahezu allen Verkehrsunternehmen Dienste ausfallen oder Fahrpläne angepasst werden.
Keine Kürzungen für den Nachtbusverkehr
Am heutigen Montag (17. Oktober) startet im Stadtbusnetz der Ferienfahrplan mit einem 20-Minuten-Takt im MetroBus-Netz, der bis einschließlich 31. Oktober gilt. Im Anschluss soll es ab dem 5. November dann samstags nur noch alle 15 Minuten auf den Metrolinien durch Osnabrück gehen. Dafür hat der StUA in seiner Sitzung am Donnerstag (13. Oktober) seine Zustimmung gegeben. Der entsprechende Ratsbeschluss wird dann nachträglich am 8. November gefasst. Aus der Beschlussvorlage geht hervor, dass die Stadtwerke Osnabrück durch die Anpassung zwischen 310.000 bis 370.000 Euro pro Jahr sparen würde. Eine Angebotsanpassung für die NachtBus-Linien wie in Münster wird es vorerst nicht geben.
Fahrgäste unzufrieden
Einige Osnabrückerinnen und Osnabrücker haben sich bei uns gemeldet und sind unzufriedenen mit der aktuellen Unzuverlässigkeit im Busbetrieb. „Uns ist natürlich bewusst, dass die aktuelle Situation sehr unbefriedigend ist – und zwar sowohl für unsere Fahrgäste als auch für unserer Fahrerinnen und Fahrer, die oftmals als ‚Blitzableiter‘ herhalten“, so Hörmeyer. Bereits in den vergangenen zwei Wochen habe man deshalb aktiv in den Fahrplan eingegriffen und gezielt Dienste außerhalb der Spitzenzeiten gestrichen. Damit habe man insbesondere Ausfälle im Schülerverkehr sowie aufeinanderfolgende Ausfälle auf einer Linie vermeiden wollen. „Dennoch werden sich Ausfälle nicht komplett vermeiden lassen – insbesondere dann, wenn sich gleiche mehrere Fahrer frühmorgens vor oder gar während des Dienstes krank melden“, so der Stadtwerkesprecher. „Wir erhalten allerdings durchaus auch Verständnis von unseren Fahrgästen für unsere Bemühungen vor dem Hintergrund der derzeitigen Situation.“ Denn viele Fahrgäste würden wissen, dass es sich hier nicht um ein „Osnabrück“-Problem, sondern eine bundesweite Herausforderung handele.
Positionsüberwachung für genaue Fahrzeiten
Eigentlich sollten die An- und Abfahrtszeiten an den Haltestellen ziemlich genau sein. Denn für die Echtzeitinformation nutzen die Online-Fahrplanauskunftssysteme grundsätzlich die Soll-Daten aus dem Fahrplan und erhalten ergänzend Ist-Daten aus dem Intermodal Transport Control System (ITCS). Das ITCS erkennt durch eine Positionsüberwachung, ob die Busse eine Haltestelle pünktlich oder mit Verspätung verlassen. Das System gleiche daraufhin die Ist- mit den Soll-Daten ab und kennzeichne die Veränderungen in den Plänen. Das größte Problem sind allerdings kurzfristige Ausfälle durch Unfälle, Fahrzeugstörungen oder Krankheit im Dienst. Diese müssen manuell nachgepflegt werden und erscheinen nicht sofort.