Kardinal Reinhard Marx, Münchens Erzbischof, hat sich gegen AfD-Funktionäre in kirchlichen Gremien ausgesprochen und betont die Bedeutung eines Dialoges auf gemeinsamer Diskussionsgrundlage. Er lobte zudem das Engagement von Kommunalpolitikern für die Demokratie und drängt auf mehr Anerkennung als Gegenmaßnahme zur Radikalisierung. Darüber hinaus warnt er vor der Veränderung des geltenden gesetzlichen Rahmens für Schwangerschaftsabbruch, da dies seiner Meinung nach die Radikalen stärkt.
Abgrenzung gegenüber der AfD und Bedeutung des Dialogs
Der starke Standpunkt des Kardinals ist klar erkennbar, wenn er in Bezug auf die AfD und deren Mitglieder in kirchlichen Gremien sagt: „Ich kann nicht akzeptieren, dass ein Funktionär der AfD Mitglied eines Gremiums ist“, wie er der „Süddeutschen Zeitung“ mitteilte. Weiter erklärt er: „Mit ideologisch verbohrten Funktionären macht Dialog keinen Sinn“ und „Wer das eigene Volk für höherwertig hält, verlässt die gemeinsame Diskussionsgrundlage“. Jedoch hinterfragt er auch, wie man Menschen erreichen kann, die aus unterschiedlichen Motiven die AfD wählen: „Ich kann nicht sagen, jeder von ihnen sei für uns ein `Outlaw`“.
Würdigung des demokratischen Engagements
Marx würdigte das Engagement vieler demokratischer Kommunalpolitiker in Deutschland. Er äußert Bedenken: „Ich habe die Sorge, dass sich manche Demokraten aus Furcht vor Angriffen zurückziehen und der Einsatz für die Demokratie leidet“. Doch er hebt auch positive Beispiele hervor: „Zugleich erlebe ich viele Kommunalpolitiker, die sich mit Lust und Freude einsetzen. Von solchen Männern und Frauen lebt die Demokratie“. Mehr Anerkennung für Politiker sieht er als Möglichkeit, die Radikalisierung zu reduzieren.
Ansichten zum Thema Schwangerschaftsabbruch
Zum Thema Schwangerschaftsabbruch rät Marx der Politik, den geltenden gesetzlichen Rahmen nicht anzurühren. Er sieht diesen Rahmen als Versuch, sowohl das Recht der Frau als auch das Lebensrecht des Kindes im Blick zu behalten. „Wer das jetzt aufkündigen will, stärkt die Radikalen und schafft ein Kulturkampfthema“, warnt er.
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