Trotz Sorgen um globale Themen wie Krieg und Wirtschaftskrise blicken Jugendliche in Deutschland mehrheitlich optimistisch in die Zukunft. Dies geht aus der diesjährigen Shell-Jugenstudie hervor. Die Mehrheit der Befragten steht positiv zu Staat und Gesellschaft und sieht für sich große Zukunftschancen.
Jugendliche sehen optimistisch in die Zukunft
“Die große Mehrheit der Jugendlichen steht positiv zu Staat und Gesellschaft und sieht für sich große Zukunftschancen”, sagte der Studienleiter Mathias Albert von der Universität Bielefeld. Laut der Studie, für die 2.509 junge Menschen befragt wurden, sind 75 Prozent der Jugendlichen eher oder sehr zufrieden mit der Demokratie in Deutschland. Während die Zufriedenheit bei den Jugendlichen im Westen stabil ist, geht sie im Osten derzeit etwas zurück. Albert betonte, dass das Vertrauen in die zentralen Institutionen der Bundesrepublik und die Europäische Union intakt und in den letzten 20 Jahren sogar gewachsen sei.
Soziale Herkunft beeinflusst Bildungswege
Laut Albert sind das Leistungs- und Gerechtigkeitsversprechen des deutschen Sozialstaates sowie das Vertrauen in den Fortschritt aus Sicht der Jugendlichen weitgehend intakt. Dennoch bestimmt die soziale Herkunft noch immer die Bildungswege: Nur 27 Prozent der Jugendlichen, deren Eltern (höchstens) einen einfachen Schulabschluss haben, erreichen oder streben das Abitur an. Ist mindestens ein Elternteil Abiturient, sind es 80 Prozent.
Optimismus trotz Sorgen
Obwohl drei Viertel der Jugendlichen der Ansicht sind, dass Deutschland ihnen alle Möglichkeiten bietet, ihre Lebensziele zu verwirklichen, machen sie sich dennoch Sorgen. “Die Jugendlichen machen sich Sorgen um die weltpolitische Lage, die wirtschaftliche Lage, den Klimawandel und Ausländerfeindlichkeit”, erklärte Albert. Trotz anhaltender Ängste und Sorgen bleibt die Zustimmung zur Demokratie und das Vertrauen in staatliche Institutionen extrem hoch bei den Jugendlichen, so Albert.
Die Einstellungen zum Thema Migration haben sich kaum verändert. “38 Prozent der Jugendlichen finden, dass genauso viele Zuwanderer in Deutschland aufgenommen werden sollten, wie bisher”, sagte Albert. “7 Prozent sagen, es sollten mehr sein, und 49 Prozent sagen, es sollten weniger sein.”
Die größte Angst der Jugendlichen ist die vor einem Krieg in Europa. “Eine übergroße Mehrheit von jeweils zwei Dritteln spricht sich für eine starke NATO aus. Eine übergroße Mehrheit von zwei Dritteln verurteilt den russischen Angriffskrieg”, so Albert.
Familienministerin Lisa Paus (Grüne) betonte, dass es einen stärkeren Wunsch nach mehr Partnerschaftlichkeit gibt, insbesondere unter jungen Männern, die sich eine künftige Vaterschaft in Teilzeit vorstellen können. Paus warb daher für die Einführung der sogenannten “Familienstartzeit”, einer zehntägigen Freistellung nach der Geburt für den Partner oder die Partnerin.
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