Der Libanon hat nach zweijähriger Vakanz wieder ein Staatsoberhaupt: Joseph Aoun ist zum neuen Präsidenten gewählt worden. Der Oberbefehlshaber der libanesischen Streitkräfte erhielt im Parlament in Beirut die erforderliche Mehrheit im zweiten Wahlgang am Donnerstag.
Wahlen nach langer Vakanz
Seit dem Ende der Amtszeit von Michel Aoun im Oktober 2022 hatte der Libanon keinen Präsidenten mehr. Michel Aoun, der nicht mit dem neuen Präsidenten verwandt ist, wurde von der Hisbollah unterstützt, die ihrerseits vom Iran gefördert wird. In den letzten zwei Jahren scheiterten zwölf Versuche, einen neuen Präsidenten zu wählen. Die politischen Verhandlungen zur Nachfolge verliefen anfangs ergebnislos, was die Spannungen zwischen pro-westlichen und pro-iranischen Fraktionen im Land zusätzlich anheizte.
Internationaler Einfluss
Ein von den USA vermitteltes Waffenstillstandsabkommen hatte maßgeblichen Einfluss auf die politische Entwicklung im Libanon. Das Abkommen beendete den Krieg zwischen der Hisbollah und Israel im vergangenen November und trug zur Beschleunigung der lang erwarteten Präsidentschaftswahlen bei. Der israelische Angriff traf die Hisbollah schwer, gefolgt vom Sturz des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, der ebenfalls vom Iran unterstützt wurde.
Konfessionelle Machtteilung
Im Libanon wird das Amt des Präsidenten im Rahmen des Systems der konfessionellen Machtteilung in der Regel von einem maronitischen Christen besetzt. Dieses System spiegelt die gesellschaftliche Struktur des Landes wider, das am östlichen Mittelmeer liegt. Die Wahl von Joseph Aoun beendet eine Phase der politischen Unsicherheit und stellt die Weichen für eine stabilere Zukunft.
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