Der Hamburger Autor und Mäzen Jan Philipp Reemtsma reflektiert 30 Jahre nach seiner Entführung über seine Beziehung zum Tod und kritisiert den inflationären Gebrauch des Begriffs „Trauma“. Gleichzeitig erklärt er seine Entscheidung, das von ihm gegründete Hamburger Institut für Sozialforschung zu schließen.
Sicht auf den Tod und Trauma-Begriff
Der renommierte Jan Philipp Reemtsma spricht offen über seine Erfahrung der eigenen Entführung und deren Einfluss auf sein Verhältnis zum Tod. In einem Interview mit dem „Spiegel“ sagte er: „Der Tod ist in meinem Leben wohl präsenter als er es ohne das Erlebnis wäre.“ Er fügte hinzu, dass das Bewusstsein, dass man „von der Willkür eines anderen abhänge“, ob man weiterlebe, „ungeheuer prägend“ sei.
Trotz der Schwerwiegendheit seiner Erfahrungen geht Reemtsma kritisch mit dem Begriff „Trauma“ um. Er betont: „Ich bin kein traumatisierter Mensch“, und fügt hinzu, dass „Trauma“ zu inflationär genutzt würde und man es im eng medizinischen Sinn gebrauchen sollte.
Entscheidung zur Schließung des Instituts
Neben seinen persönlichen Äußerungen zur Entführung und deren Auswirkungen, äußert sich Reemtsma auch zur Schließung des Hamburger Instituts für Sozialforschung, das er selbst gegründet und gefördert hat. Seine Entscheidung begründete er damit, dass niemand „mit fremdem Geld operieren dürfte, so, wie er es getan habe“. Er argumentiert, dass dies einen Druck erzeugen würde, „die Forschung zu konventionalisieren“, was er nicht wünscht. Selbst nach seinem Tod möchte er dies nicht finanzieren. Trotzdem versichert er, dass das Institut erst in etwa vier Jahren geschlossen wird und man bis dahin „für alle und alles eine gute Lösung finden“ werde. Alle bestehenden Verträge würden erfüllt.
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