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Ist Selbstbräuner schädlich? Wir decken auf!

Heutzutage ist fast jedem bewusst, wie gefährlich UV-Strahlung für die Gesundheit ist. Daher sind Selbstbräuner für viele das Wundermittel schlechthin: Statt Solarium oder stundenlangem Sonnenbaden muss man sich nur damit eincremen und schon ist die gewünschte Sommerbräune da. Doch ganz so einfach ist das nicht. Das Auftragen von Selbstbräuner ist für viele eine Herausforderung und das Resultat ist oft eine orange oder fleckige Haut. Zudem sind in letzter Zeit immer mehr Kritiker laut geworden, die vor Selbstbräuner warnen, da dieser unter Umständen sogar schädlich und krebserregend sein soll. Ob das wirklich wahr ist und welche unbedenklichen Alternativen es gibt, erfahren Sie hier!

Wie funktioniert Selbstbräuner?

Um die Haut zu bräunen, ist in Selbstbräunern ein Wirkstoff namens Dihydroxyaceton (DHA) oder Erythrulose enthalten. Diese chemischen Substanzen reagieren mit den Proteinen und Aminosäuren der obersten Hornschicht der Haut. Durch diese Reaktion werden Melanoide gebildet, die dem Hautfarbstoff Melanin, welcher für die Hautfärbung verantwortlich ist, sehr ähneln. 

Dadurch bräunt sich die Haut innerhalb der nächsten 4 – 6 Stunden und die Bräunung lässt sich nicht durch Wasser entfernen. Duschen nach dem Auftragen wird meistens trotzdem empfohlen, um überschüssiges Produkt abzutragen und ein Einfärben der Kleidung zu vermeiden. Dies variiert jedoch von Produkt zu Produkt. Die Bräune hält meist etwa 5 bis 7 Tage und verblasst dann langsam. Nach dieser Zeit kann man Reste auch mit einem Peeling entfernen. Allerdings ist die Haut mit Selbstbräuner nicht vor der Sonne geschützt – das Auftragen von Sonnencreme ist bei allen Hauttypen unerlässlich, um die Haut zu schützen. 

Wie schädlich sind Selbstbräuner?

Selbstbräuner versprechen eine Sommerbräune ganz ohne die schädliche UV-Strahlung. Den Risiken der UV-Strahlen setzt man sich zwar nicht aus, jedoch sind Selbstbräuner auch nicht ganz ungefährlich. Doch was genau ist an Selbstbräunern schädlich? 

Bei der chemischen Reaktion der Haut mit DHA kann in geringen Mengen Formaldehyd entstehen, was in kosmetischen Produkten als sehr kritisch angesehen wird. Es ist seit 2019 in der EU nicht mehr für den Einsatz in Kosmetika zugelassen, da es als hautreizend und potentiell krebserregend eingestuft wird. 

Das Formaldehyd wird aber meist in einer so geringen Menge abgespalten, dass generell nicht von der Verwendung von Selbstbräunern abgeraten wird. Werden die Produkte jedoch nicht sachgemäß gelagert oder sind zu lange geöffnet, können sich etwas größere Mengen Formaldehyd abspalten. Daher sollte man bei Selbstbräunern mit DHA folgendes beachten: 

  • Kühl und dunkel lagern 
  • Innerhalb von 12 Monaten aufbrauchen 
  • Geruch prüfen – fällt ein stechender Geruch auf, sollte man das Produkt entsorgen

Ist Erythrulose im Selbstbräuner enthalten, statt DHA, ist das Risiko einer Abspaltung von Formaldehyd wesentlich geringer, da es stabiler ist als DHA und hautverträglicher. Jedoch wird Erythrulose seltener für Selbstbräuner verwendet, da es teurer ist und der Bräunungseffekt langsamer und verzögert eintritt. Dafür ist jedoch der Bräunungseffekt gleichmäßiger und natürlicher. 

Wieso sind Selbstbräuner dann nicht verboten?

Wie bereits erwähnt ist Formaldehyd in Kosmetika seit ein paar Jahren in der EU verboten, allerdings nur wenn es direkt beigefügt wird. Das Gesetz greift daher nicht, wenn sich das Formaldehyd erst nach der Herstellung bildet. Wer außerdem die Produkte wie oben erwähnt lagert und nicht dauerhaft benutzt, hat meist nichts zu befürchten. 

Allerdings sollten Allergiker lieber die Finger von Selbstbräunern mit DHA lassen, denn der Wirkstoff kann starke Kontaktallergien auslösen. Das bedeutet, dass sich eine Unverträglichkeit erst mit der Zeit bilden kann, auch wenn man das Produkt zu Beginn gut verträgt. DHA hat außerdem einen sehr strengen und eigenen Geruch und um diesen zu übertünchen, werden Selbstbräunern meist viele künstliche Duftstoffe hinzugefügt. Diese können allergische Reaktionen auslösen.  

Was sollte man bei der Anwendung von Selbstbräuner beachten?

Manche scheuen sich auch aufgrund der Angst vor einem fleckigen Ergebnis vor Selbstbräuner. Um eine fleckige Bräune zu vermeiden sollte man folgende Tipps beachten: 

  • Peeling: Selbstbräuner lassen sich auf glatter Haut viel leichter verteilen, was dazu beiträgt, dass das Ergebnis gleichmäßiger wird. Deshalb sollte man die Haut vorher gründlich peelen, besonders an den Knien, den Ellbogen und den Knöcheln – dort setzt sich Selbstbräuner nämlich am häufigsten ab. Zusätzlich sollte man die Hautstellen rasieren, da sich der Selbstbräuner dann auch gleichmäßiger verteilen lässt.

  • Handschuh: Für das Auftragen eignet sich ein Handschuh am besten, oft ist den Produkten auch ein Handschuh beigelegt.

  • Hände waschen: Nach dem Auftragen sollten die Hände direkt gründlich gewaschen werden, um Flecken auf den Händen zu vermeiden.

  • Nach der Einwirkzeit duschen: Um überschüssiges Produkt abzuwaschen und zu vermeiden, dass sich auch die Kleidung einfärbt, sollte man sich nach der Einwirkzeit gründlich abduschen.  

Welche Alternativen gibt es?

Viele Menschen wollen nicht auf die Sommerbräune verzichten, jedoch auf die Risiken der UV-Strahlung und auch auf Selbstbräuner mit DHA. Doch welche unbedenklichen Alternativen gibt es? Wir haben ein paar für Sie gefunden: 

Pfeffersalbe

Die Biovolen Aktiv Pfeffersalbe ist noch recht neu auf dem Markt und eine der ersten Cremes, welche die Haut nicht chemisch einfärbt, sondern die natürliche Melaninbildung der Haut anregen soll – und das ganz ohne den Einfluss von UV-Strahlung. Der Wirkstoff der Salbe basiert auf einem Extrakt aus Mönchspfeffer, die Pflanze hat sich bereits einen Namen bei Menstruationsbeschwerden gemacht. 

Selbstbräuner mit Erythrulose 

Wer auf der sicheren Seite sein möchte, der achtet beim Kauf des Selbstbräuners darauf, dass dieser nicht auf DHA, sondern auf Erythrulose basiert. Eine Formaldehyd-Abspaltung ist hier sehr unwahrscheinlich, da der Stoff viel stabiler ist als DHA.

Selbstbräunerkonzentrate

Mittlerweile stößt man im Kosmetikregal der Drogerie immer öfter auf Selbstbräunerkonzentrate oder sogenannte Sun Drops oder Glow Drops. Man sollte hierbei aber darauf achten, dass kein DHA enthalten ist, denn vereinzelt sind diese Konzentrate mit dem Inhaltsstoff angereichert. Die meisten kommen jedoch ohne aus. Diese Konzentrate mischt man meist mit einer Tagescreme. 

Pflegecremes mit Bräunungsfunktion

Es gibt zahlreiche pflegende Bodylotions, welche einen zarten Bräunungseffekt auf die Haut haben. Hier muss man jedoch vorsichtig sein, denn auch diese Cremes können mit DHA angereichert sein. Wenn man auf die Suche geht, wird man aber auch viele Cremes ohne DHA finden. Bis das gewünschte Bräunungsergebnis erreicht ist, kann es zwar etwas dauern, aber dafür ist der Pflegeeffekt der Haut auch größer. Dem Sommerlook steht also nichts im Weg.

Fazit

Wer nicht auf Selbstbräuner verzichten möchte, der kann diese bedenkenlos mit der richtigen Lagerhaltung weiterhin benutzen, ohne etwas befürchten zu müssen. Heutzutage ist in den meisten Selbstbräunern so wenig DHA enthalten, dass die potentielle Gefahr einer Formaldehyd-Abspaltung äußerst gering ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der nutzt alternative Bräunungsprodukte mit Erythrulose oder die Biovolen Pfeffersalbe. So kann man einen frischen Sommer-Teint erhalten, ganz ohne gesundheitliche Bedenken. Eins lässt sich aber festhalten: Trotz der Risiken ist Selbstbräuner – auch mit DHA – deutlich unbedenklicher als schutzloses Sonnenbaden. 

 


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Redaktion Hasepost
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