Die von SPD und Grünen vorgeschlagene Investitionsoffensive könnte nach Schätzungen des Wirtschaftsforschers Jens Südekum eine halbe Billion Euro kosten. Steuerentlastungen von 30 bis 50 Milliarden Euro pro Jahr hält er unterdessen für durchaus machbar.
Investitionsoffensive könnte teuer werden
Professor Jens Südekum, Volkswirtschaftsprofessor an der Universität Düsseldorf und SPD-Mitglied, hat die möglichen Kosten der von SPD und Grünen geforderten Investitionsoffensive beziffert. In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ erklärte er, dass „Steuerentlastungen im Umfang von 30 bis 50 Milliarden Euro pro Jahr realistisch“ seien. Zusätzlich müsse der Bereich der öffentlichen Infrastruktur berücksichtigt werden. „Beides lässt sich über ein Sondervermögen bis 2030 mit einem Volumen von rund 500 Milliarden Euro darstellen“, so Südekum.
Pläne von SPD und Grünen
In den vergangenen Tagen hatten sowohl die Grünen als auch die SPD Pläne für eine Investitionsoffensive in der Wirtschaft vorgestellt. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) präsentierte die Idee eines „Deutschlandfonds“, der Investitionen von Unternehmen pauschal mit einer Zehn-Prozent-Prämie fördern soll. Auch die SPD hatte Anfang Oktober angekündigt, die Wirtschaft mittels einer solchen Prämie wieder in Schwung bringen zu wollen.
Kritik an der Investitionsprämie
Lars Feld, Leiter des Walter Eucken Instituts und persönlicher Wirtschaftsberater des liberalen Finanzministers Christian Lindner, äußerte jedoch Kritik an diesen Vorhaben. In der „Welt am Sonntag“ erklärte er: „Im Gegensatz zu einer allgemeinen Steuersenkung für Unternehmen geht es immer um eine gewisse staatliche Lenkung, zumindest geografisch und zeitlich – anstatt Unternehmen die Entscheidung zu überlassen, wo und wann sie investieren“. Er warnte zudem vor einem „konjunkturellen Strohfeuer“, das eine solche Prämie erzeugen könnte, während die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft ungelöst blieben.
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