Das Klinikum Osnabrück hat sich im Bereich der interventionellen Kardiologie noch weiter spezialisiert. Erstmals ist dort jetzt bei der Behandlung einer schwergradigen Funktionsstörung der Herzklappe zwischen dem rechten Herzvorhof und der rechten Herzkammer ein neuartiges minimalinvasives Verfahren angewandt worden: Dabei werden zwei Stents mit integrierter Herzklappe – jeweils einer in die obere und einer in die untere Hohlvene – eingesetzt, die anschließend die Funktion der geschwächten Herzklappe ersetzen.
Fortschrittliche Behandlungsoption
Chefarzt PD Dr. Carsten Schneider und der geschäftsführende Oberarzt Dr. Mathias Lange führten diesen wegweisenden Eingriff durch. Das Klinikum Osnabrück ist damit das erste in der Region, das diese fortschrittliche Behandlungsoption anbietet. Das Verfahren richtet sich an Patienten mit Trikuspidalklappeninsuffizienzen, die aus verschiedenen Gründen nicht für herkömmliche Therapien geeignet sind.
Vier Prozent der über 75-Jährigen sind betroffen
Diese Trikuspidalklappeninsuffizienzen sind häufig bei älteren Menschen, besonders bei Frauen. Etwa vier Prozent der Patienten über 75 Jahren sind davon betroffen. Nach Angaben von PD Dr. Carsten Schneider ist diese Behandlung für viele Fälle eine lebensrettende Option. „Die Symptome dieser Krankheit sind schwerwiegend und können durch den minimalinvasiven Eingriff schnell gemildert werden, was zu einer schnellen Genesung der Patienten führt“, erklärt Schneider.
Dr. Mathias Lange erläutert, dass der Eingriff nur etwa 45 Minuten dauert und auch für ältere Menschen mit Begleiterkrankungen geeignet ist. Dieses neue Behandlungsverfahren wurde erst letztes Jahr zugelassen und wird bisher nur in großen Herzzentren angeboten. Es zeigt die Fortschritte in der medizinischen Versorgung und unterstreicht das Engagement des Klinikums Osnabrück für innovative Therapieoptionen.