Die deutsche Bundesinnenministerin warnt vor einer Zunahme der Schleuserkriminalität und betont die Entschlossenheit der Behörden, diese harte und menschenverachtende Kriminalität zu bekämpfen.
Faeser warnt vor Schleuserkriminalität
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat vor einer Verschärfung der Schleuser-Kriminalität gewarnt. „Schleuserbanden setzen Menschenleben aufs Spiel und nutzen die Not der Geflüchteten auf brutale Weise aus. Wir haben es hier mit schweren und besonders menschenverachtenden Straftaten zu tun“, sagte Faeser der „Bild am Sonntag“. Die Schleuser würden Menschen zur Ware machen, mit der sie möglichst hohe Gewinne erzielen möchten und dabei Kinder, Frauen und Männer auf engstem Raum ohne Wasser und Nahrung zusammenpferchen.
Vorgehensweise gegen Schleuserbanden
„Deshalb bekämpfen wir diese lebensgefährliche und abscheuliche Schleusungskriminalität mit aller Konsequenz.“ In letzter Zeit beobachte man laut Innenministerium eine zunehmende Flexibilität der Schleusernetzwerke: Sie stellten sich schnell auf stationäre Grenzkontrollen oder verstärkte Fahndungen ein. „Beispielsweise werden die Routen wie auch die Preise für Schleusungen an veränderte Bedingungen angepasst“, erklärt das Ministerium.
Statistik zur Schleuserkriminalität
Bis zum Juni diesen Jahres wurden nach Informationen der Zeitung rund 1.000 Schleuser festgenommen. Nur 65 der Täter hatten eine deutsche Staatsangehörigkeit. 150 waren Ukrainer, 148 Syrer, 89 Türken, 56 Afghanen, 50 Georgier. Im vergangenen Jahr stellte die Bundespolizei bei 159 Schleusern Vermögenswerte von insgesamt 940.000 Euro sicher, darunter 58 Fahrzeuge, Bargeld und Bankguthaben.