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Infrasense-Projekt enthüllt Qualität des Radverkehrs in Osnabrück

Im Rahmen des Forschungsprojektes Infrasense fand von April bis Juni 2024 eine umfangreiche Datenerhebung zum Radverkehr in Osnabrück statt. Diese Erhebungsrunde knüpfte an die vorangegangenen Erhebungen in Oldenburg an und liefert nun wichtige Erkenntnisse zur Qualität des Radverkehrs in der Stadt.  

Datenerhebung durch Bürgerbeteiligung

Das Projekt Infrasense basiert auf dem sogenannten Citizen-Science-Ansatz. In Osnabrück haben 234 Bürgerinnen und Bürger mit Fahrradsensoren und weitere Personen mit Smartphones ihre Radverkehrsaktivitäten dokumentiert. Ziel war es, eine repräsentative Stichprobe aus allen Stadtgebieten zu erhalten. Die gesammelten und verwertbaren Daten umfassen in Osnabrück mehr als 23.000 Fahrten und über 79.000 Kilometer, die auf der Website www.biqemonitor.dezusammengefasst wurden. Im Durchschnitt haben die Teilnehmenden 94 Fahrten und 315 Kilometer aufgezeichnet.

Wichtige Erkenntnisse zur Qualität des Radverkehrs

Die Auswertung der Daten ergab ein differenziertes Bild der Radverkehrsqualität in Osnabrück. In der Verkehrsplanung werden üblicherweise die sechs Qualitätsstufen A bis F verwendet, um die Verkehrsqualität anzugeben. Diese kommen auch im Projekt Infrasense zum Einsatz, um die Verkehrsqualität des Radverkehrs in Osnabrück zu bewerten. Die komplexe Sensorik ermöglicht eine tiefgehende Datenanalyse, insbesondere im Hinblick auf die Oberflächenqualität, die gefahrenen Geschwindigkeiten sowie die Zeitverluste an Knotenpunkten für alle Abbiegerelationen.

Besonders für Knotenpunkte, an denen die Hauptrichtung der Radfahrenden der Hauptrichtung des Kraftfahrzeugverkehrs entspricht, liegen eher positive Bewertungen vor. Weicht die Hauptrichtung der Radfahrenden ab, kommt es mitunter zu erheblichen Zeitverlusten. Auch liefern die Daten beispielsweise Aufschluss über Auswirkungen von Rechts-vor-links-Kreuzungen oder schadhaften Fahrbahnoberflächen auf die Qualität des Radverkehrs. Diese und weitere Erkenntnisse können nun als Handlungsempfehlungen zur Radverkehrsförderung aus dem umfangreichen Datenbestand abgeleitet werden.

Integration in die städtische Verkehrsplanung

Die Stadt Osnabrück plant, die gewonnenen Daten zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur zu nutzen. Die Informationen helfen, stark frequentierte Routen zu identifizieren und Prioritäten für Ausbau- und Instandhaltungsmaßnahmen zu setzen. „Die Daten liefern uns sowohl mit Blick auf die Planung als auch im Kontext der Instandhaltung wichtige Hinweise auf den Ist-Zustand der Straßen für Radfahrende“, sagt Ulla Bauer, die Radverkehrsbeauftragte der Stadt Osnabrück.

Darüber hinaus wird eine Verknüpfung der Infrasense-Daten mit dem bestehenden Geographischen Informationssystem (GIS) angestrebt, um umfassendere Analysen durchführen zu können und diese auch mit weiteren Daten zur Infrastruktur zu verschneiden. Daniel Schlitt, Projektleiter bei Infrasense, sagt: „Wir haben uns im Rahmen des Projekts die für die Stadt Osnabrück interessanten Anwendungsfälle näher angeschaut und die Sensordaten zu Erschütterungen, Zeitverlusten und Streckenwahl so aufbereitet, dass diese durch die Stadt Osnabrück in ihren Geoinformationssystemen direkt nutzbar sind.“ Mittelfristig können die hier gewonnenen Daten mit Daten zum Rad- und Fußverkehr zu einem umfassenden Informations- und Planungssystem zusammengefasst werden.


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