Christiane Benner, Vorsitzende der Gewerkschaft IG Metall, warnt vor gravierendem Stellenabbau in der deutschen Automobilindustrie. In der Branche herrscht Unsicherheit vor der Hintergrund einer Multikrise, welche sich aus der Covid-19-Pandemie, der Energiekrise, Produktionsrückgängen und einem verschärften internationalen Wettbewerb in der Transformation zusammenfasst.
IG Metall fordert Zukunftsinvestitionen
Christiane Benner, Vorsitzende der Gewerkschaft IG Metall, äußerte in den Mittwochausgaben der Funke-Mediengruppe ihre Sorge bezüglich eines drohenden Stellenabbaus in der deutschen Automobilindustrie. Die Beschäftigten seien bereits stark verunsichert. „Auf die Multikrise aus Covid, Energiekrise, Produktionseinbruch und verschärftem internationalen Wettbewerb in der Transformation haben Politik und Unternehmen zum Teil krisenverschärfend reagiert. Statt kurzfristiger Margenoptimierung und Standortverlagerung müssen die Unternehmen jetzt mit langem Atem weiter in die Zukunft investieren“, sagte Benner.
Krisenverschärfung und Arbeitsplatzabbau
Abfindungsangebote von Volkswagen, Sparprogramme von Zulieferern wie ZF und sinkende Nachfrage sowohl im In- als auch im Ausland – die Situation der deutschen Autobauer verschärft sich. Laut Auto-Experte Stefan Reindl agiert die Branche unter Überkapazitäten und könnte kurz- bis mittelfristig bis zu einem Fünftel der Stellen abbauen.
Aufruf zur Verbesserung der Standortbedingungen
Die Situation hat sowohl die IG Metall als auch den Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) dazu veranlasst, die Bundesregierung zu verbesserten Standortbedingungen aufzufordern. VDA-Präsidentin Hildegard Müller äußerte gegenüber den Funke-Zeitungen ihre Sorge: „Dass immer mehr Unternehmen Investitionen ins Ausland verlagern, muss für Berlin gleichermaßen Warnsignal wie Weckruf sein: Die Bundesregierung muss aufpassen, dass das industrielle Netzwerk, das den Wirtschaftsstandort Deutschland ausmacht, keinen Schaden nimmt“, so Müller.
Politische Reaktion
Die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, Verena Hubertz, argumentierte jedoch, dass die Autoindustrie bereits jahrelang unterstützt worden sei, sogar während sie hohe Gewinne erzielte. In Anspielung auf die angespannte Situation sagte sie: „Wir werden auch weiterhin unterstützen, aber wenn es zwischendurch mal nicht so gut läuft wie sonst, ist das eben auch Teil der Marktwirtschaft“, so Hubertz. Sie betonte die Notwendigkeit von Innovationen und lobte die Ankündigung von VW, ein E-Auto für unter 20.000 Euro zu entwickeln, als „wichtigen Schritt zum Markthochlauf in einem preisgünstigeren Segment“.
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