Die IG BAU warnt aufgrund stockender Tarifverhandlungen vor einer möglichen Abwanderung von Fachkräften aus der Baubranche. IG BAU-Chef Robert Feiger drängt die Arbeitgeberverbände dazu, einen vorliegenden Schlichterspruch anzunehmen und spricht von “extremem Nachholbedarf” in Anbetracht des Energiepreisschocks und der steigenden Preise.
Stockende Tarifverhandlungen und drohende Abwanderung
Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG BAU, warnte in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vor dem Risiko einer Abwanderung von Fachkräften aus der Baubranche. Er sagte: “Die Bauwirtschaft droht für die Beschäftigten unattraktiv zu werden. Durch den Energiepreisschock und die dramatischen Preiserhöhungen gibt es einen extremen Nachholbedarf. Wer den leugnet, nimmt die Bedürfnisse seiner Beschäftigten nicht erst.”
Folgen bei fehlendem Tarifabschluss
Sollte kein Tarifabschluss erreicht werden, könnten langfristige Folgen drohen. Feiger befürchtet, dass Bauarbeiter ähnlich wie Gastronomiefachleute während der Corona-Pandemie abwandern könnten und warnt: “Die Beschäftigten gehen und kommen dann auch nicht wieder zurück”.
Schlichterspruch und Tarifforderungen
Der aktuell vorliegende Schlichterspruch sieht vor, dass die Einkommen im Bauhauptgewerbe zum 1. Mai 2024 um 250 Euro pro Monat erhöht werden. Im November 2025 sollen weitere 4,15 Prozent (Westen) bzw. 4,95 Prozent (Osten) folgen. Ursprünglich hatte die IG BAU eine Erhöhung um 500 Euro gefordert. Die Arbeitgeberseite lehnte den Schlichterspruch jedoch ab.
Auswirkungen auf den Wohnungsbau
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, verweist auf den positiven Trend bei den Wohnungsbauaufträgen: “Die bundesweiten Wohnungsbauaufträge erreichten im Februar knapp 1,4 Milliarden Euro. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem realen Zuwachs um knapp ein Prozent.” Allerdings wurden die Ziele der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr in 2022 und 2023 verfehlt.
Forderungen der IG BAU
Feiger spricht sich für einen Neustart der staatlichen Unterstützung von Bauvorhaben aus und fordert eine verlässliche Förder- und Zuschusspolitik für bezahlbaren Wohnraum. Zudem plädiert er für höhere Einkommensgrenzen bei der Wohnbauförderung und für weniger ambitionierte Energiesparvorgaben.
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