Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) plant eine Rentenreform, die es für Bürger attraktiver machen soll, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten. Eine Schlüsselkomponente des Plans ist ein Steuerbonus für freiwilliges längeres Arbeiten, wobei Details der Reform, die auch die Witwenrente betrifft, bis zum Sommer vorgestellt werden sollen.
Steuerbonus zur Förderung längerer Beschäftigung
Hubertus Heil kündigte in der „Bild am Sonntag“ an, dass er einen Steuer-Bonus einführen möchte, um die Arbeit über das Rentenalter hinaus finanziell attraktiver zu machen. „Wir diskutieren darüber, ob es finanzielle Anreize gibt, zum Beispiel bei der Besteuerung dafür zu sorgen, dass es sich noch mehr lohnt für die, die wollen und können, zu arbeiten“, erklärte er. Wie hoch der zusätzliche Freibetrag bei der Einkommenssteuer sein soll, bleibt abzuwarten.
Veränderungen bei der Witwenrente
Heil strebt zudem an, die Arbeit für Bezieher von Witwenrenten lohnenswerter zu gestalten, insbesondere für Witwen, die wieder in den Job einsteigen möchten. „Ich kenne ganz viele Frauen, die ihre Angehörigen pflegen, ihre Männer in der Regel. Dann sterben die, dann kriegen die Witwenrente. Und wenn die dann wieder arbeiten wollen, wird das voll auf die Witwenrente angerechnet. Das will ich ändern: Dass wir großzügiger sind, dass sich Arbeit, für die, die das wollen, lohnt“, so Heil.
Gespräche über Weiterarbeiten oder Renteneintritt
Als weitere Maßnahme der Reform soll jeder Mitarbeiter das Recht auf ein Rente-oder-Weiterarbeiten-Gespräch erhalten. Heil betonte, dass dies den Beschäftigten erlauben würde, mit ihren Arbeitgebern über ihre weitere berufliche Zukunft zu sprechen, beispielsweise ob sie ihre Arbeitszeit reduzieren und weiter arbeiten oder in Rente gehen möchten.
Positive Auswirkungen auf die Staatskasse
Zusätzlich zur Verbesserung des individuellen Einkommens könnte die Reform auch die Staatskasse entlasten. Heil schätzt, dass wenn 100.000 Menschen länger arbeiten würden, dies pro Jahr etwa zwei Milliarden Euro einsparen würde. Davon wären eine Milliarde durch die Einkommenssteuer und 1,5 Milliarden durch die Sozialversicherungen zu erwarten.
Kritik an der Wirtschaft
Heil kritisierte auch die Wirtschaft für ihre Behandlung älterer Arbeitnehmer und ermahnte Unternehmen, die Leistungen und Erfahrungen älterer Beschäftigter mehr zu schätzen. Er will zudem mit den Unternehmen arbeitsrechtliche Fragen klären, um die Arbeitsbedingungen für ältere Mitarbeiter zu verbessern und ihre Beschäftigungsfähigkeit länger zu erhalten.
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