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Heidelberg Materials warnt vor zum Teil dramatischer Lage in der Industrie

Die drohende Deindustrialisierung in Deutschland und die Notwendigkeit einer sicheren, wettbewerbsfähigen Energieversorgung durch erneuerbare Energien sind laut Heidelberg-Materials-Chef Dominik von Achten dringende Themen, die die Bundesregierung angehen muss.

Bedrohung der Industrie

„Die Lage der Industrie ist zum Teil dramatisch“, sagte Achten dem „Spiegel“. Er warnte vor überzogenen politischen Maßnahmen: „Die Politik muss aufpassen, dass sie die Schraube nicht überdreht. Sie kann nicht den Spitzenausgleich bei der Stromsteuer abschaffen und gleichzeitig einen Industriestrompreis ablehnen, das funktioniert nicht.“

Notwendigkeit eines marktgerechten Strompreises

Ein subventionierter Industriestrompreis könne für eine Übergangszeit Sinn ergeben, sagte Achten und fügte hinzu: „Wichtig ist aber eine Perspektive auf einen geringeren und marktgerechten Strompreis.“ Für das Erreichen dieses Ziels sei ein ausreichendes Angebot an erneuerbaren Energien in Deutschland entscheidend.

Die Herausforderungen der Zementindustrie

In der Zementindustrie, zu der auch Heidelberg Materials gehört, entsteht ein Großteil des CO2-Ausstoßes beim Brennen des Kalksteins, was nicht durch den Einsatz anderer Brennstoffe vermieden werden kann. Daher plant das Unternehmen die Einführung von Carbon Capture and Storage (CCS), also die Abscheidung und Speicherung von CO2. Die erste Anlage soll 2024 in Norwegen in Betrieb gehen.

Forderung nach einer Reform

In Deutschland ist die Lagerung und der Export von CO2 derzeit jedoch verboten, was Achten kritisiert: „Es kann doch nicht sein, dass eine der zentralen Industrien überall dekarbonisiert werden kann, in Norwegen, in den USA – aber nicht im Industrieland Deutschland“, sagte der Konzernchef. Ohne eine Überwindung dieser Hürde könnte der Industriestandort Deutschland infrage gestellt werden. Eine Abhängigkeit von anderen Ländern wie Norwegen sei riskant, betonte er: „Wenn wir die CO2-Speicherung nach Norwegen auslagern und die Norweger irgendwann sagen, sie hätten gern den fünffachen Preis dafür, dann haben wir uns wieder abhängig gemacht.“ Dabei gäbe es Alternativen in Deutschland selbst, so Achten. „Wir können doch nicht immer sagen: Überall, nur bitte nicht in meinem Vorgarten.“


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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