Im Rahmen der Erschließung des Lok-Viertels warnt die Osnabrücker Ortsgruppe des Fachverbands Fußverkehr (FUSS) rund um Sprecherin Ruth Hammerbacher eindringlich vor den möglichen negativen Folgen für den Fußverkehr. Die Gruppe fordert, dass die vorliegenden Planungen, insbesondere zur Verbreiterung des Haseuferwegs, dringend überarbeitet werden müssen.
So ist vorgesehen, den Fußweg entlang des Haseufers zwischen Bruchstraße und Konrad-Adenauer-Ring zu einem kombinierten Fuß- und Radweg auszubauen. Zudem soll zwischen Hamburger Straße und Bruchstraße ein neuer Steg entstehen, der eine getrennte Führung für Fußgänger und Radfahrer vorsieht. Doch gerade diese Maßnahmen stoßen auf Widerstand.
Werden Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern verschärft?
Die aktuellen Planungen würden, so heißt es von FUSS, die Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern auf dem innerstädtischen Haseuferweg weiter verschärfen. Bereits jetzt führe die Freigabe des Haseuferwegs für Radfahrer zu erheblichen Störungen und Gefährdungen der Fußgänger. Eine weitere Lenkung des Radverkehrs auf diese Strecke würde die Situation noch verschlimmern und die wichtige Fußverkehrsachse weiter entwerten.
Priorisierung des Fußverkehrs nicht erkennbar
Die Initiative begrüßt zwar das Ziel, im Lok-Viertel eine hohe Quote an aktiver Mobilität zu erreichen. Doch sie weist darauf hin, dass die vorgesehene Lösung die maximale Anzahl an Fußgängern und Radfahrern auf einem kombinierten Weg überschreiten könnte, was den Sicherheitsanforderungen nicht gerecht werde. „Die Priorisierung des Fußverkehrs, wie sie in der E-Klima 2022 vorgesehen ist, ist in den aktuellen Planungen nicht erkennbar“, bemängelt Hammerbacher.
Darüber hinaus seien die räumlichen Gegebenheiten am Haseuferweg zu eng und die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer an Straßen wie der Schlagvorderstraße und der Wittekindstraße zu schwierig, um dort den Radverkehr aufzunehmen. Die FUSS-Ortsgruppe plädiert daher dafür, die Investitionen in den Haseuferweg zu überdenken und stattdessen alternative Routen zu fördern, wie es auch der Radnetzplan der Stadt vorsieht.